Ford Ranger Limited

Unser Ranger kurz nach dem Kauf, bereits mit General Grabber AT Bereifung 265/65 R17 und OME Fahrwerk mit 5cm Höherlegung.

Ford Ranger Limited 4*4 als Extracab (1.5 Kabiner), Erstzulassung Februar 2019.

Motor: 3.2 Ltr. 5 Zylinder, 200PS, 470NM, Euro 6 Turbodiesel mit AddBlue.

Ladeflächenlänge 186cm, Zuladung ca. 1000kg, Watttiefe ca. 800mm.

Limited Ausstattung, Sahara metallic, 6 Gang Automatikgetriebe, zuschaltbares Untersetzungsgetriebe, zuschaltbares Sperrdifferenzial an der Hinterachse, Anhängerkupplung, Audio Sync 3 mit Navi, Ledersitze, Sitzheizung, Windschutzscheibenheizung (Winter Paket) und teilweisem Unterbodenschutz

Bereits vor Auslieferung wurden auf unseren Wunsch die Serienmäßigen Goodyear Reifen gegen General Grabber AT3 265/65 R17 getauscht. Damit sollten wir für verschiedene Straßenverhältnisse und Geländebedingungen besser als mit der Serienbereifung ausgerüstet sein.

Weitere Umbauten am Fahrzeug:

OME Fahrwerk für permanente Zuladung +600kg HA und +50kg VA mit gleichzeitiger Höherlegung von ca. 50-70mm.

140 Liter Long Range Diesel Tank. Der Serientank hatte 80 Liter

Verstellbares VB Air Suspension 2 Kanal (beide Seiten getrennt einstellbar) Luftfahrwerk an der HA mit gleichzeitiger Auflastung auf 3.5t zulässiges Gesamtgewicht. Die Original Ford Felgen hatten zu wenig Traglast und mussten auch getauscht werden. Zudem musste der Fußbremshebel gegen einen längeren getauscht werden.

Funk Frontkamera unterhalb der Stoßstange angebracht um im Gelände die vor dem Fahrzeug liegende Bedingungen erkennen zu können. Diese Kamera musste nicht an das Stromnetz des Autos angeschlossen werden, da sie hat ein eigenes kleines Solarpanel zur Spannungsversorgung hat.

Zu Beginn unserer Anfangs Planung haben wir uns sehr viele Gedanken gemacht welche Art von Fahrzeug für uns das richtige oder eben der beste Kompromiss, aus Wendigkeit, Geländefähigkeit, Komfort, Plattform für einen Wohn- / Schlafraum etc. ist. Dabei haben wir unter anderen auch über den VW Bus 4 Motion, den Sprinter 4*4, G-Klasse, Unimog etc. nachgedacht. Am Ende all dieser Gedanken sind wir der Meinung gewesen das für uns als Kompromiss ein kompakter geländegängiger Pickup das richtige Basisfahrzeug ist. Allerdings finden wir natürlich auch alle anderen Fahrzeugkonzepte toll, den am liebsten hätten wir uns gerne die Innenraumgröße eines 4*4 Sprinters und die Geländefähigkeiten eines Unimogs gewünscht. 🙂

Warum es ein neuer Ford Ranger wurde kann man hier erfahren. Ganz sicher haben besonders die älteren Toyotas ihre Vorteile und sind in manchen Punkten robuster gebaut als ein moderner Pickup bzw. wie unserer Ford Ranger. Ein alter Defender mit einer Ladefläche (wie ein Pickup) kam für uns nicht in Frage. Dieses Fahrzeug scheint wohl eher eine Art Kult Auto bei Gartenbaubetrieben zu sein. Wenn man dann noch Berichten von Overlander mit Defendern verfolgt scheint hier öfters auch eine gewisse Abwechslung durch mechanische Überraschungen normal zu sein.

Warum ein neues / neuwertiges Fahrzeug ? Wir wollten nicht auf ein „tolles zuverlässiges“ Gebrauchtes älteres Fahrzeug zurückgreifen. Würden wir solch ein Älteres Fahrzeug aus unbekannter Herkunft, mit vielleicht vielen Geländeeinsätzen oder als strapaziertes Zugfahrzeug, in einen sehr zuverlässigen Zustand versetzen, dann wären die Kosten dadurch recht hoch. Leider kann man nicht von außen bereits erreichte oder auch schon überschrittene Verschleißgrenzen an Steuerketten, Getriebe- / Hinterachs Zahnrädern, Ein-/ Auslassventilen, Nockenwellen, Kolben, Kurbelwellen, Turboladern, Gelenkwellen und sonstige Nebenaggregaten erkennen. Hier muss ein Fachmann (selbst oder teure Werkstatt) schon ein wenig Zeit und Wissen aufwenden um erst einmal einen wirklichen Ist Zustand zu erhalten. Wenn man dies dann nicht macht und man nach kurzer Zeit bereits was ungewöhnliches aus den Techniktiefen hört ist es eh schon zu spät und oft gleich teuer. Aber selbst wenn man hier viel überprüft und austauscht am Ende bleibt es immer noch ein Altes oft Leistung schwaches Fahrzeug mit meist hohem Treibstoffverbrauch und eingeschränktem Komfort.

Auch ist bei diesen älteren Fahrzeugen durch von außen nicht sichtbarem Rost möglicherweise die Karosserie oder der Rahmen geschwächt und zudem durch die veraltete Technik die Insassen Sicherheit eingeschränkt oder nur gering vorhanden. Durchgeführte Crashtests alter Geländefahrzeuge sind teilweise extrem erschreckend. Die modernen Helferlein wie ABS mit City Kollision Schutzsysteme, verschiedene Airbags, Hill Decent System etc. sind heutzutage normaler Standard bei den Geländewagen und 4*4 Pickups. Diese zusätzliche Technik fehlt meist vollständig bei den älteren Fahrzeugen. Wahrscheinlich sind nur wenige Fahrer besser als diese Elektronischen Helferlein. Vor allem in einer Notfall Situation. Diese heutzutage vorhandenen Komponenten sind in der Großserie getestet und sollten daher „eigentlich“ sehr zuverlässig sein und können das Reisen in Ländern mit chaotischem Verkehr viel sicherer machen.

Möglicherweise könnte hier ein Defekt durch die Vielzahl dieser Systeme unterwegs auftreten, aber wenn hier ein Fehler eintritt stoppt dieser in der Regel nicht das Fahrzeug am Fahren sondern lässt nur diese eine Funktion ausfallen und nervt dann erstmal nur mit einer Meldung bis man das Problem repariert hat. Während dieser Zeit hat man zwar einen Sicherheitsausfall eines Systems aber es sind ja in der Regel mehrere Sicherheitssystem an Bord. Und solange eben kein Fehler auftritt, was die Regel ist oder sein sollte, wird man relativ sicher unterwegs sein.

Auch ist der Fahrkomfort bezogen auf die geringere Geräuschkulisse, dem besseren Fahrverhalten, der Sitzkomfort, die wichtige Funktion einer Klimaanlage in heißen Ländern und auch dem Soundsystem im Vergleich zu dem oftmals spartanischem Aufbau älterer Fahrzeuge natürlich ein ganz anderes Reisen. Ich konnte bereits schon ältere wirklich gute Geländefahrzeuge fahren. Aber das Fahrerlebnis in einem neuen Geländewagen ist doch etwas anderes.

Was unterwegs helfen kann ist das man bei diesen Modernen Fahrzeugen das allgemeine Zusammenspiel der einzelnen Steuerungs- / Funktionskomponenten in etwa kennt und dann zusätzlich noch durch ein gutes Diagnosesystem unterstützt die aufgetretenen Fehler auch selbst auslesen und evtl. auch schon eingrenzen kann. Zusätzlich kann man im Internet in den entsprechenden Foren oft auch gute Hilfe zu den Fehlermeldungen finden. Somit gehört ein gutes OBD Diagnosesystem (in welches man sich aber doch einarbeiten muss) genauso wie ein Wagenheber mit zum Onboard „Werkzeug“.

Insgesamt wurden bei uns viele einzelne Punkte in die Waagschale gelegt welche schlussendlich zum Kauf des Ford Rangers führten. Zum einen ist auch er (wie der Toyo Pickup) ein weltweit weit verbreitetes Fahrzeug mit einer tatsächlich sehr hohen Geländetauglichkeit. Sowohl in Australien, Teilen von Asien, Südafrika wird er in unserer Motorausführung (auch bereits mit E6 und AddBlue) gebaut und gefahren. Der 3.2 Ltr. 5 Zylinder Ford „Puma“ Motor findet auch weltweit im Ford Transit Verwendung. Somit sollte auch die Ersatzteilversorgung unterwegs schon mehr oder weniger irgendwie möglich sein. Sicherlich gibt es für den Toyo Hilux weltweit (besonders in Asien) noch mehr Werkstätten aber ob diese Werkstätten auch die Modernen Euro 6 Fahrzeuge mit Ersatzteilen und korrekter Fehleranalyse abdecken können ist fraglich.

Unser Wunsch war ein Fahrzeug mit einem möglichst großen Hubraum und einem Motor welcher bei niedrigen Drehzahlen schon ein hohes Drehmoment hat, der aber auch genügend Leistungsreserven bittet um ohne großer Motorbelastung zu reisen. Auch stand der Wunsch nach einem Automatikgetriebe mit einem zuschaltbarem Untersetzungsgetriebe und einem mechanischem Sperrdifferenzial an der Hinterachse auf unserer Wunschliste.

Diese Wünsche in Verbindung mit einer möglichst langen Ladefläche reduzierten somit bereits das Angebot an möglichen Fahrzeugen. US Pickups (Chevy Silverado / Colorado oder Ford F150) waren hier noch eine interessante Alternative. Und wir haben lange mit einem Chevy Silverado geliebäugelt. Deutschland weit verkaufte Pickups von Toyota etc. hatten hier leider nichts vergleichbares.

Einen Pickup mit Doppelkabine wollten wir bewusst nicht, da die Doppelkabine die kurze nutzbare Ladeflächen Länge nochmals deutlich reduziert und in Verbindung mit einer Wohnkabine den Pickup weit über die Hinterachse hinaus belastet. Im besonderen dann noch bei einem höherem Fahrzeuggewicht durch Umbauten (großer Tank, Unterbodenschutz, verstärktes Zusatzfahrwerk, Schutzbügel, Winde…) dem notwendigen Langzeitreise Zuladung Gewicht und dem eigentlichen Kabinengewicht. Da ist ein großer Hecküberhang und eine hohe Kabine nicht ideal. Dies erhöht meiner Meinung nach auf schlechten Straßen das Risiko für einen Überlastung des Fahrzeugrahmen oder anderer Bauteile. Ganz zu schweigen vom Bremsverhalten im Notfall, dem fahren Offroad oder bei erhöhten Winden.

Somit kam am Ende dieser Wunschkette eben genau dieser Ford Ranger als unser Kompromiss heraus. Ob er am Ende tatsächlich das ideale Fahrzeug für unser Vorhaben ist, wird sich über die kommende Zeit zeigen. Wir werden hier detailliert berichten.

Nachtrag am 2 August 2020, mittlerweile hat er bereits 13000 km ohne eine Problem gefahren

Sicherlich wird uns der moderne Euro 6 Motor mit seiner geforderten Dieselqualität (Schwefelanteil <100 – 300ppm ?!) welche für die korrekte Funktion des Dieselpartikelfilter notwendig ist, in der Auswahl einiger Wunschländer einschränken. Aber anderseits kommen bereits immer mehr Länder auf dieser Welt hinzu welche die notwendige Dieselqualität und AddBlue für moderne Dieselmotoren bereit stellen. Aber tatsächlich haben hier die älteren <= Euro 3 Fahrzeuge in diesem Punkt momentan immer noch einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil. Wir versuchen diesen Nachteil durch eine entsprechende Länder – / Tankstellen Planung und der Mitnahme von „viel“ gutem Diesel zu kompensieren.