2024 – Marokko, dritter (eigentlich schon vierter) Anlauf

Heute am 3.1.2024 sind wir nach längerer Zeit wieder unterwegs. Das Ziel unserer Reise soll Marokko werden. Kurz vor dem Corona Ausbruch hatten wir unseren ersten Anlauf nach Marokko geplant. Als Testfahrt für unser damals gerade neu gebautes ( letztes ) Reisemobil, den Ford Ranger mit Ortec Kabine. Aufgrund von Corona mussten wir die Reise abbrechen. Wir hatten es damals bereits bis nach Almeria in den Fährhafen geschafft und am nächsten Morgen sollte uns die bereits angelegte Fähre nach Tanger bringen. Diese Fährfahrt wurde jedoch Abends durch einen Telefonanruf der Fährgesellschafft abgesagt. Marokko hat zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr ins Land gelassen.

Der zweite Anlauf erfolgte im Januar 2022. Wir waren bereits in Portugal und wollten dann von Tariffa in Spanien nach Marokko überwechseln. Allerdings erlaubte Marokko keine Fähren von Spanien aus. Es ging wohl um politische Reibereien wegen der West Sahara. Von Frankreich und Italien aus, war es jedoch möglich mit einer Fähre nach Marokko zu gelangen. Dies machte aber für uns , da wir ja bereits so weit im Süden waren keinen Sinn.

Der dritte Anlauf erfolgte nun heute. Über Frankreich soll es wieder nach Süd Spanien gehen um dann abermals einen Versuch zu unternehmen um nach Marokko zu gelangen. Wir sind aber guten Mutes, da Corona ja jetzt kein Thema mehr ist.

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Donnerstag 26 Januar:

Unser Sprinter ist wieder repariert. Mercedes hatte den Schaden fachmännisch behoben. Es wurde unter anderem der Beifahrer Kotflügel und die Beifahrertüre sowie die Türhalterungen getauscht.

Tag 5, 6 und 7 / Sonntag 7 – Dienstag 9 Januar:

Von Samstag auf Sonntag hatten wir diesmal keine himmlisch ruhige Nacht verbracht. Starke Sturmböen haben uns die Nacht über geschüttelt wie einen „Martini mit Eis“ und dass, obwohl wir neben einem großen Wohnmobil standen.

Am Morgen war Xiangyang dann noch zu Fuß ans Meer gelaufen und dabei vom tobenden Sturm fast nach Afrika geblasen 😉 . Ich habe in der Zwischenzeit so gut es eben ging das Abwasser abgelassen und die Toilette entleert. Das nachfüllen von Frischwasser war jedoch aufgrund der Sturmböen unmöglich. Nachdem Xiangyang es wieder zurück geschafft hatte, haben wir kurz gefrühstückt und uns entschieden weiter Richtung Süden zufahren. Eigentlich wollten wir 2 Tage hier bleiben. Kurz vor dem Stellplatzausgang, welcher mit einer Schranke gesichert ist, befindet sich ein Zahlautomat. Ihm gegenüber liegt eine Parkstelle. Hier hatte ich dann auch geparkt.

Um 10:30 Uhr sollte sich dann aber schlagartig der Verlauf unserer Reise ändern. Xiangyang wollte aussteigen um auf die Toilette zu gehen. In dem Moment als sie die Beifahrertür entriegelt hatte, riss eine Sturmbö ihr die Beifahrertür aus der Hand und sie stürzte haltlos zu Boden. Zum Glück ist ihr bei diesem Sturz nichts passiert. Das Unglück ging jedoch so schnell, dass Sie überhaupt nicht mitbekommen hatte was mit Ihr geschehen war.

Die Beifahrertür selbst schlug durch die Sturmbö mit voller Wucht auf und konnte vom Türfangband und den Scharnieren nicht mehr rechtzeitig gestoppt werden, so das Schäden am Kotflügel der Beifahrerseite und der Beifahrertür selbst entstanden. Was mit der A-Säule geschehen ist hatte ich mir in dem Moment nicht angeschaut. Nur mit einiger Gewalt und sehr unangenehmen Blechgeräuschen lies sich dann die Beifahrertür wieder schließen.

Wir überlegten ob wir eine Reparatur vor Ort bei einer Mercedes Benz Niederlassung vorziehen sollen oder zu Hause. Nach telefonischer Rücksprache mit der Versicherung und dem ADAC entschieden wir uns für die Rückreise um den Schaden zu Hause reparieren zu lassen. Hier wird dann auch durch einen Gutachter geprüft ob es ein Sturmschaden ist. Die Windstärke bewegte sich im Bereich von Windstärke 9 und 10. Ab Windstärke 8 ist es wohl ein Teilkasko Schaden und kein Vollkasko Schaden mehr.

Die Rückfahrt erfolgte mit Etappen zwischen 350 – 500km mit 2 Übernachtungen so das wir am Dienstag den 9.1.2024 Abends wieder zu Hause waren.

Wenn das Fahrzeug wieder repariert ist, auch der Wasserhahn in der Küche, werden wir einen neuen Reiseanlauf starten. Ob es wieder Marokko als Ziel hat ist aber aktuell noch ungewiss.

Hier nur wenige Bilder zum Desaster :

Tag 4 / Samstag 6 Januar:

Erneut haben wir eine himmlisch ruhige Nacht verbracht. Kein Auto und kein Zügle hat unseren Schlaf gestört. Nachdem heute etwas spätem Frühstück ging es gegen 10:30 Uhr wieder gemütlich los.

Unser erstes Ziel war die in 33km entfernt liegende ehemalige Templergemeinde Sainte-Eulalie-De-Cernon. Die Fahrt dorthin ging bei recht gutem aber doch kühlem Sonnenscheinwetter über die üblichen kleinen, landschaftlich schönen Straßen zu diesem ersten Zielort. Da Off Season ist waren wir wohl die einzigen Besucher. Die Tempelritter welche ja direkt dem Papst unterstanden gründeten Ihre Siedlung hier im 12 Jahrhundert. Solche Templer Siedlungen gibt es wohl etliche in Frankreich, jedoch die in Sainte-Eulalie-De-Cernon gehört mit zu den am besten erhaltenen.

Nachdem wir vom heftig kalten Wind bei ca. 6 Grad genug durch geblasen waren, entschlossen wir uns weiter zu fahren. Unser nächstes Ziel in ca. 100km Entfernung sollte uns dem Mittelmeer näherbringen. Das Ziel war eine Austernzucht in der Nähe von Sete an einem dieser von Meerwasser gespeisten Etangs / Seen. Dort waren wir vor 3 Jahren bereits, bei unserem ersten Versuch nach Marokko zu gelangen. Wenn man dort für 11€, ein Dutzend Austern kauft kann man umsonst übernachten. Allerdings entschlossen wir uns dort diesmal nicht zu übernachten. Zum einen ist der Stellplatz ohne jeglichen Windschutz, was bei gefühlter Windstärke 8 gerade nicht so ideal ist und da man bei diesem Wind auch keine Spaziergänge entlang der Austernbänke unternehmen kann. Leider macht der Austernverkauf erst um 18 Uhr auf und 3.5 Stunden darauf zu warten war uns dann in einem schwankenden Mobil zu viel. Somit entschieden wir uns direkt weiterzufahren. Das ist eben der Vorteil wenn man mobil ist.

Das nächste Ziel war eigentlich für morgen geplant aber da es auch nur ca. 110km entfernt war entschieden wir uns diese Strecke auch noch zu meistern. Bis auf ein ca. 60km langes Teilstück ging es wieder über Landstraßen. Oftmals auf kleinsten Wegen der Weinbauern. Aber es machte Spaß diese Gegend so zu erkunden. Für das Teilstück auf der Autobahn hatten wir mit ca. 5€ gerechnet. Dafür sparten wir 50km und 40 Minuten. Allerdings hatten wir die Rechnung ohne die Französischen Mautbetreiber gemacht. Für diese kurze Etappe waren dann an der Ausfahrt 15,70€ fällig. Völlig überteuert. Aber wir wissen nun wieder Bescheid und werden nicht nochmals auf solche Abkürzungen reinfallen.

In Le Barcares gibt es einen perfekt gelegenen Stellplatz der Gemeinde. Mit 9€ Übernachtungsgebühr inkl. Duschen und Frischwasser sowie Entsorgung geht das auch in Ordnung. Der schön aufgeteilte und abgezäunte Platz liegt direkt an einer Marina und nur 200 Meter vom Sandstrand entfernt. Zudem fährt noch bis zum 8 Januar ein kleines Zügle (1/2 Stunden Takt) vom Platz zu einem Weihnachtsmarkt. Witzig das der Weihnachtsmarkt bis zum 8 Januar geht. Xiangyang hat sich das nicht nehmen lassen und ist dorthin mitgefahren.

Ich habe mich in der Zwischenzeit mit unserem Wasserhahn am Küchenblock beschäftigt. Seit gestern funktioniert er nicht mehr. Der interne Mikroschalter schaltet die Wasserpumpe nicht mehr ein. Dieses Wohnwagen / Wohnmobil „Gelumpe“, anders kann man diesen überteuerten Schrott nicht bezeichnen, ist einfach nicht für Langzeitreisende geschaffen und taugt nur wenig. Die Ursache in unserem Fall ist wohl eine Undichtigkeit im Schalter, welche dazu geführt hat, dass einer der Anschlüsse komplett wegoxidiert war. Zudem war noch ein wenig Feuchtigkeit im Schaltergehäuse. Ich konnte zwar das Kabel am Mikroschalter provisorisch wieder anlöten aber da in der Warmwasserstellung Tropfen im Gehäuse erschienen, kann ich den ganzen Hahn so nicht mehr einsetzen und ich habe daraufhin die Schalteranschlüsse abgeklemmt. Blöd nur, dass gleich zu Beginn unserer Reise so ein Defekt auftritt. Mal schauen wo ich Ersatz bekomme.

Laut Internet soll der Plastikwasserhahn um die 70 – 80€ kosten. Dafür gibt’s im Fachhandel für Haustechnik schon gute Grohe Qualität. Allerdings haben die keinen Mikroschalter und eine Druckpumpe kommt mir nicht ins Mobil. Der einfache Grund warum nicht ist, wenn bei einem Druckpumpensystem was undicht wird, pumpt die Druckgesteuerte Membranpumpe ( natürlich nur bei Pumpenhauptschalter Ein) den gesamten Wassertank ins Fahrzeug und man hat ein rollendes Aquarium.

Hier die Tages Highlights Foto:

Tag 3 / Freitag 5 Januar:

Die Nacht verlief diesmal ohne Störungen, (obwohl der Übernachtungsplatz direkt neben einem Friedhof liegt) so das wir ausgeschlafen in den Tag starten konnten. Trotz der speziellen Nachbarschaft können wir den Stellplatz in Thiel-Sur-Acolin für einen entspannten Stopover Richtung Spanien sehr empfehlen.

Die heutige Route führte zu Beginn über kleine gut zu befahrende Landstraßen, dann über etwas größere Landstraßen nach Vichy. Dort war wieder ein Besuch beim Decathlon geplant. Nur gut das es Decathlon Läden in fast jeder größeren Französischen Stadt gibt. Was würden wir nur ohne Decathlon tun ….. Wir wollten uns Crocs oder ähnliche Campingschuhe kaufen. Auf der Webseite von Decathlon gab es davon auch eine gute Auswahl. Im Laden allerdings nicht. Somit verschieben wir diesen Einkauf und ich hopse weiter mit den Größe 37-39 Clogs (oder Clocks ? ) unserer Kinder herum. Vor 2 Jahren hatte in Armenien ein wilder Hund mitten in der Natur ein besonderes Gefallen an einem meiner Clogs gefunden und seitdem sind meine Füße auf Größe 39 Clogs (Xiangyang Ihre) trainiert.

Hier war der zuvor gefütterte Hund so nett und hat mir meinen Schuh geklaut….Danke Carsten für das Bild.

Von Vichy ging es noch ein weiteres Stück über abwechslungsreiche kleine Landstraßen durch schöne Landschaften weiter bis zu einer Autobahneinfahrt bei Clermont Ferrand. Von dort an ging es zügig auf der A75 Richtung Süden / Mittelmeer. Die Autobahn 75 ist ab Clermont Ferrand bis Montpellier umsonst. Das haben wir ausgenützt um über ca. 200 km etwas schneller voran zu kommen. Vor allem auch deshalb weil es zeitweise heftig regnete und der Fahrspaß dann auf den kleinen Landstraßen gering ist. Die Autobahn A75 ist zudem hervorragend ausgebaut, geht jedoch wie eine Achterbahn Auf und Ab durch die Cevennen.

Kurz vor dem berühmten und wohl welthöchstem Viadukt „der Brücke von Millau“, verließen wir die Autobahn um wieder über Landstraßen nach Peyre zu gelangen. Die Strecke führte wieder über eine der kleineren Landstraßen. Ca. 10km vor Peyre, nach dem Abbiegen auf eine weitere Landstraße, verengt sich die Straße noch einmal deutlich. Zudem ermahnt ein Schild das Fahrzeuge nicht länger als 10 Meter sein dürfen. Dies war aber für uns erstmal nur eine Randnotiz. Jedoch wurde die Straße dann zu einem einspurigen Sträßchen welches bei Gegenverkehr bestimmt spannend ist. Zum einen weil es eine bergige und sehr bewaldete Gegend ist, zum anderen weil es faktisch keinen Seitenstreifen gibt. Das Navi erzählte uns plötzlich etwas von einer weiteren unbefestigter Wegstrecke zum Ziel. Ungefähr 2.5 km vor dem Örtchen Peyre mussten wir wieder abbiegen. Hier warnten 3 Schilder die „mutigen Fahrzeuglenker“ das Anhänger nicht weiterfahren dürfen, maximal 3.5t und der Gefahr durch eine sehr steile Strecke auf der es keine Randbefestigung gibt.

Naja, Sträßchen war dann auch etwas übertrieben es war ein steiler (10%) enger Feldweg bergab, welcher bei uns sicherlich nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben würde. Allerdings war der Weg asphaltiert und nicht wie vom Navi angedroht, unbefestigt. Also alles kein Problem für uns. Wir waren schon auf anderen Pisten unterwegs. Kurz nach dem Steilstück kamen wir in Peyre heraus. Zum Glück ohne Gegenverkehr.

Dort fanden wir einen prima Parkplatz (Park4Night) auf welchem wir auch die Übernachtung planten. Vom Parkplatz aus, welcher durch ein Bahngleis getrennt neben der Tarn liegt, ist es nur ein Katzensprung in das wunderschöne kleine Mittelalterliche Dörfle Peyre. Wir sind nunmehr seit ca. 6 Stunden in Peyre und es ist erst ein Mini Zügle zu sehen und hören gewesen. Wahrscheinlich ist noch Zügle Winterpause.

Besonders lohnt es sich in Peyre die Felsenkirche zu besuchen. Im Inneren gibt es zwar keine Christlichen Artefakte mehr aber von außen ist es als besondere Kirche erkennbar. Zudem ist es ein toller Spaß im Inneren über die in die Felsen gehauenen Stufen nach oben zu klettern um von weit oben eine tollen Blick durch die Schießscharten großen Fenster auf die Brücke von Millau zu genießen. Diese Brücke wurde 2004 fertiggestellt, hat eine Pfeilerhöhe von 343 Meter und ist mit 2460 Meter die Weltgrößte Schrägseilbrücke. Zum Glück mussten wir nicht drüberfahren. Zum einen wird’s einem ja fast schwindelig und zudem ist das Erlebnis wohl Mautpflichtig. Zudem fotografiert sich die Brücke besser aus der Distanz als beim Überfahren….

Danach sind wir noch ein wenig gemeinsam durch das Dörfle gebummelt und ich bin dann zurück zum Sprinter. Xiangyang ist noch ein wenig länger geblieben um tolle Aufnahmen des Ortes bei Dunkelheit zu machen.

https://www.youtube.com/watch?v=WVsIv6ZCAJ0
Das Video von Xiangyang zu unserem 3’ten Tag

Hier wieder Bilder des Tages, Vor Peyre an der Tarn mit Bahnlinie, Peyre und seine Gebäude, Übernachtungsplatz mit sehr sauberem WC Häuschen.

Tag 2 / Donnerstag 4 Januar:

Mitten in der Nacht ging der Alarm meiner zusätzlich eingebauten Temperaturüberwachung mit einem fürchterlichen Geschrei los. Über 2 Temperatursensoren werden das Kühlfach (Kühlschrank hat in der Vergangenheit ein paarmal ohne Grund abgeschaltet ) und der LiFePo Ladebooster (das erste Gerät ist ohne Grund abgeraucht) überwacht. Allerdings war es ein falscher Alarm, die Temperaturen waren ok. Da hat wohl das Temperaturüberwachungsgerät eine Macke.

Um 7:30 Uhr bin ich dann durch die üblichen natürlichen Bedürfnisse ( kein Sex, Klogang…) aufgewacht. Nach einem gemütlichem Frühstück und einem gutem Kaffee (neue Nespresso Kaffeemaschine) war die Welt in Ordnung und ich war bereit um (wie Captain Kirk) neue „Welten im Universum“ zu entdecken.

Die heutige Route von Belfort nach Thiel-Sur-Acolin. Ungefähr 350km.

Um 8:30 ging es zuerst zum Decatlon nach Montbeliard. Ich hatte ein Schloß zum sichern der Sandboards vergessen. Da Decathlon allgemein eine gute Fahrradabteilung hat wurde ich da auch fündig. Danach ging es über kleinste Landstraßen weiter Richtung Besancon. Leider regnete es auf dieser landschaftlich sehr schönem Etappe teilweise heftig, so dass wir die Fahrt nicht entsprechend genießen konnten.

Besancon ließen wir diesmal links liegen, da wir die Stadt und Ihre Zitadelle bereits auf einer früheren Reise besucht hatten. Von Besancon ging es nun auf größeren Landstraßen über Dole und Chalon-Sur-Saone weiter. Irgendwann kamen wir dann auf die Autobahn ähnlich ausgebaute N70 welche uns bis fast an unser Ziel in Thiel-Sur-Acolin bringen sollte. Jedoch kam plötzlich Verwirrung auf. Die N70 änderte Ihren Namen in A79 und das Tempolimit erhöhte sich von 110km/h auf 130km/h. Dann tauchten 3 Schilder mit Peage sowie „Free Flow Tolls“ und dann noch „paiement sous 72 hours“ auf. Auf dem 3 Schild tauchte zudem die Webseite www.aliae.com auf. Zum Glück kamen die Schilder etwas später erneut und Xiangyang konnte ein Foto mit der Angabe der Webseite machen, da ich mir das beim vorbeifahren ja nicht merken konnte.

Am Abend habe ich dann gleich die Webseite www.aliae.com geöffnet und wie vermutet konnte ich da über die Eingabe meines KFZ Kennzeichen sehen, dass ich 1,90€ Autobahngebühr bezahlen muss. Würde ich dies nicht innerhalb von 72 Stunden tun, so würde eine Strafgebühr von 90€ fällig. Zum bezahlen benötigt man eine Kreditkarte. Die Webseite ist teilweise in Englisch und Deutsch, der Beleg jedoch in Französisch. Naja wieder etwas gelernt. Stress (Strafgebühr) bekommt man halt, wenn man nicht auf die unscheinbaren Schilder am Straßenrand reagiert, welche halt nur in Französisch sind.

Wie auch immer bevor ich diese gebühr am Abend bezahlt habe sind wir jedoch auf dem Stellplatz der kleinen Gemeinde Thiel-Sur-Acolin angekommen. Der Platz ist perfekt für eine Übernachtung sowie Abwasser / Chemie Toiletten Entsorgung und Frischwasser nachfüllen. Zudem stehen an einigen Plätzen Stromanschlüsse zur Verfügung. Und dies zudem alles Umsonst. Die Stellplätze sind riesig, recht eben und in ausreichender Zahl (zumindest jetzt im Winter) vorhanden. Teilweise hat es Tische und Bänke.

Diese Tische haben wir auch für ein frühes Abendessen genutzt und auf unserer mobilen Induktionskochplatte hat Xiangyang im Freien ein leckeres Lachsgericht zubereitet. Es war zwar etwas frisch mit ca. 12 Grad, jedoch warm angezogen war es auch gleichzeitig sehr schön in der Untergehenden Abendsonne gemütlich zu essen. Danach haben wir einen Spaziergang ins Dörfle unternommen. Beim Bäcker haben wir gleich 2 Croissants und 2 Süße Stückchen für morgen früh gekauft. Somit haben wir auch ein wenig an die Gemeinde zurückgegeben. Insgesamt haben wir nunmehr sehr oft auf unseren Reisen in Frankreich toll auf diesen Gratis Gemeindeplätzen übernachten können.

Achso, noch ein ganz wichtiger Nachtrag zu meiner letzten Reise welche ich ja als Pilger auf dem Jakobsweg unternahm. Es ist soooooooo schön im eigenen Bett neben Xiangyang zu liegen und nicht in einer Herberge mit vielen anderen Schnarchzapfen 🙂

https://www.youtube.com/watch?v=r175YYo1PVY

Über diesen Link kann man das Video von Xiangyang aufrufen

Tag 1 / Mittwoch 3 Januar:

Um 10 Uhr Morgens war es soweit. Wir sind endlich losgefahren. Die Tage und Wochen zuvor haben wir bereits fleißig unseren Sprinter auf die Reise nach Marokko vorbereitet. Der Plan ist es, ohne Mautgebühren bezahlen zu müssen bis nach Südspanien zu kommen. Die ersten 190km ging es über die Autobahn zuerst nach Karlsruhe und dann südlich weiter Richtung Basel. In der Nähe des Europa Parks legten wir eine Mittagspause ein. Danach ging es noch ein Stück auf der Autobahn weiter, um noch vor Basel mit dem überqueren des Rheins nach Frankreich in Richtung Mulhouse zu wechseln.

Nach einem weiteren kurzem Stück Französischer, allerdings mautfreier Autobahn, waren wir endlich auf Landstraßen in Richtung Belfort unterwegs. In Belfort wollten wir nach ca. 300 gemütlich gefahrenen km auf einem städtischen Stellplatz fast direkt im Zentrum, der übernachten. Gleichzeitig wollten wir uns Belfort anschauen. Das kleine Städtchen hat eine überschaubare Altstadt über welcher eine wahrhaft beindruckende Zitadelle (Fort ) thront.

Das Wahrzeichen der Stadt Belfort ist ebenfalls eine Sehenswürdigkeit. Es ist ein steinerner Löwe des Bildhauers Bartholdi. Dieser monumentaler Löwe liegt etwas unterhalb der Zitadelle auf einer Aussichtsplattform und erinnert an die erfolgreiche Abwehr einer Belagerung, welche im Jahre 1870 / 1871 wohl 103 Tage lang dauerte.

Neben diesen 2 Sehenswürdigkeiten gibt es noch ein Museum der modernen Kunst. Dort kann man auch einige Bilder von Picasso „bestaunen“. Abgerundet wurde unsere kleine aber feine Stadtbesichtigung durch einen noch aktiven Weihnachtsmarkt, welcher durch seine schöne Beleuchtung die Altstadt mit ihrer Kathedrale ins rechte Licht rückte.