Elektrik und Elektronik

Ein aufwendiges Thema ist die Elektrik und Elektronik in einem autarkem Reisemobil. Verschiedene Stromquellen werden benötigt um ein Notebook unterwegs mit 230V AC auf zuladen, einen 230V AC Wasserkocher zu nutzen, die LED Beleuchtung, die Kühlbox, die Wasserpumpe mit 12V DC zu betreiben, USB Geräte mit 5V DC zu laden und die LiFePo Bord Batterie wie auch die Starter Batterie zu laden.

Eigentlich hört sich das erst einmal recht einfach an ist aber am Ende doch aufwendig und nicht ganz billig wenn man die Komponenten entsprechend auslegt.

Zudem sind dabei auch Sicherheitsvorschriften einzuhalten falls man auch Wechselspannung im Bereich von 120V – 230V an Bord hat. Was bei uns der Fall ist.

Ein Bereich ist die 12V DC Installation für Verbraucher wie Beleuchtung, USB Steckdosen, Heizungsanschluss, Wasserpumpen, Kühlbox, Dachlift und Außensteckdose.

Zudem gibt es eine davon getrennte Installation für 12V DC nach 230V AC mit einem reinen Sinus Wandler und zugehöriger Steckdose für 230V Verbraucher wie Wasserkocher oder Notebook Ladegerät. In unserem Fall ist dies ein reiner Sinus Wandler von der Firma Büttner mit 1500 Watt Leistung.

Eine weitere eigene umfangreichen Elektroinstallation existiert eigens für die LiFePo Batterie mit den verschiedenen Lade Möglichkeiten entweder durch die KFZ Lichtmaschine während der Fahrt, über Solarenergie durch die beiden Solar Panels oder auch über 120 -230 V AC (50/60Hz) aus Landstrom wenn dies doch einmal notwendig sein sollte. 

Zusätzlich findet sich noch eine kleine Installation für die Anzeige des Frischwassertanks sowie Warngeräte für Feuer, Rauch und CO2. Ein Einruch Alarmsystem inklusive einem Betäubungsgas Warner ist noch nicht umgesetzt.

Alleine bei dieser Auflistung kann man bereits erkennen das dieses Kapitel umfangreich ist. Ich versuche hier nach und nach diese Installationen ein wenig zu erklären

Der Zentrale Sammelpunkt in unserem System ist ein Votronic Gerät. Das VBCS 45/30/350 Triple. Dieses Kombinationsgerät kostet ca. 700€ – 800€ und verbindet die verschiedenen Installationskreise miteinander. Zum einen bildet es den Solarregler welcher aus unseren beiden 280W Solarpanels die notwendige Ladespannung für unseren LiFePo Akku liefert. Ebenso verbindet es die Starter Batterie im Motorraum mit der Wohnraum Elektrik. Somit kann das fahrende Fahrzeug auch über die Lichtmaschine die LiFePo Wohnraumbatterie nachladen und anderseits kann die Starter Batterie im Stand über überschüssige Solarenergie Gewinnung immer auf einem sicheren Auto Startstand gehalten werden. Damit ist gewährleistet das unser Auto immer anspringt. Des weiteren kann dieses Kombi Gerät auch Landstrom im Bereich 110 – 230 Volt und 50 oder 60 Hz in 12 Volt DC wandeln. Somit kann eigentlich überall auf der Welt (Europa 230V – 50Hz, Taiwan 230V – 60Hz, USA 110V – 60Hz) aus dem vorhandenen Landstrom unser LiFePo Akku auch geladen werden kann. Nebenbei überwacht dieses Kombigerät auch noch den LiFePo Akku auf Unterspannung sowie Temperatur und lädt nur wenn der Akku es zulässt. Auch verwendet es nur den teuren Landstrom wenn gerade kein Solarstrom zur Verfügung steht.

Somit kann man schon sagen das Gerät vereinfacht die Installation und verfügt unter einem Gehäuse über eine Menge an wichtigen Funktionen welche zudem ideal aufeinander abgestimmt sind.

Aber so ein tolles Kombigerät hat auch einen nicht zu vergessenden Nachteil. Wenn dieses eine Gerät ausfällt, dann geht wahrscheinlich elektrisch nichts mehr. Aus dem Grund haben wir auf unserer Weltreise einen Extra Solarregler als Ersatz für diesen hoffentlich nicht eintretenden Fall dabei. Somit könnten wir beim Ausfall des Kombigerätes wieder aus Solarenergie den Ladestrom für unsere Batterien erzeugen. Das sollte reichen um unsere Verbraucher über den Wohnraum Akku wie gewohnt zu betreiben. Auf die Ladung durch die Lichtmaschine bzw. den Landstrom könnten notfalls wir verzichten, da bei normaler Nutzung der Solarstrom ausreichen sollte.

Jeder dieser unterschiedlichen Stromkreise hat zudem einen eigenen Hauptschalter. Dadurch kann 1 Hauptschalter die Verbindung zur Starter Batterie im Motorraum unterbrechen. Ein zweiter Hauptschalter kann die Ladeverbindung vom Solarregler zum LiFePo Akku abschalten. Über einen dritten Hauptschalter können alle 12V DC Verbraucher vom LiFePo Akku getrennt werden. Dies hört sich aufwendig an und dies ist es auch ein wenig, bietet aber eine erwünschte Sicherheit beim längeren abstellen des Fahrzeugs oder im Fehlerfall in einem der genannten 12V DC Stromkreise.

Die jeweiligen 12V DC Leistungskabel und alle Verbraucher sind zudem über eigene Sicherungen in entsprechender Stromstärke abgesichert. Die Verteilung erfolgt über eine Klemmleiste auf einer Montageplatte.

Der 110V / 230V Stromkreis ist vollständig vom 12V DC Stromkreis getrennt. Es werden keine gemeinsamen Klemmen verwendet. Die Zuleitung von der Außensteckdose für den Landstrom ist mit einem FI Schutzschalter abgesichert. Lastseitig sind Sicherungsautomaten vorhanden. Der 230V Laststromkreis nach dem 12V DC zu 230V AC Sinus Wandler ist durch den Sinus Wandler selbst entsprechend abgesichert. Am Sinus Wandler ist lastseitig daher nur eine einzige Steckdose verbaut.

Um farblich eine erkennbare 12V DC zu 230V AC Trennung zu erreichen sind alle 230V Kabel in schwarzen Gummikabeln zu den Steckdosen / Geräte geführt. Die 230V AC Sicherungsautomaten und der FI Schutzschalter befinden sich zudem in einem eigenen Gehäuse. Alles was mit 12V DC versorgt ist, wird in 2 adrigen weißen Kabeln angefahren. Die 12V DC Kabel sind auch in keiner Verteilerdose mit 230V AC vermischt angeschlossen. An der Batterie Verteilung für die Kabel zu den 12V DC Verbraucher ist alles auf Klemmleiste mit rot für +12V und Blau für -12V Einzelader verdrahtet. 230V AC ist auf der Klemmleiste nicht aufgelegt.

Wieviel Meter Kabel ich verlegt habe kann ich nicht sagen, allerdings mehr als geplant, da ich 2 mal Kabel nachkaufen musste um alles korrekt zu verlegen.