2024 -Normandie und die Bretagne im Spätherbst

Endlich können wir wieder reisen. Die letzten Wochen waren doch ein wenig anstrengend gewesen. Privat hatten wir einige Entscheidungen zu treffen und es war unklar ob wir überhaupt diesen Herbst verreisen können. Aber am Ende haben sich die Dinge so entwickelt, dass einem neuen Herbsterlebnis nichts im Wege stand und wir am 21.10.2024 in Richtung der Normandie und der Bretagne aufgebrochen sind.

Tag 35/ Sonntag 24 November – Zusammenfassung :

Die Reise in die Normandie und die Bretagne dauerte 34 Tage. In dieser Zeit sind wir 3601 km gefahren. Währenddessen hat unser Sprinter ungefähr 395 Liter Diesel verbraucht. Wobei wir ja auch mit Diesel heizen. Inklusive diesem Heizen sind wir somit auf einen Verbrauch von 10.97 Liter / 100 km gekommen.

Die gesamte Reise hat uns insgesamt 2015 € gekostet.

Von den 33 Nächten haben wir 14 Nächte auf bezahlten Übernachtungsplätzen (Campingplatz / Wohnmobilstellplatz ) verbracht. Im Schnitt hat somit eine Übernachtung ca. 18€ gekostet. Was günstig ist. Viele Übernachtungen haben wir irgendwo in der Natur oder aber auf den weitverbreiteten Gratis Plätzen der Kommunen verbracht. In diesem Punkt ist Frankreich ein perfektes und Reisemobil freundliches Land.

Der größte Posten waren die Lebensmittelkosten. Wobei wir immer versucht haben frische Lokale Produkte (Muscheln, Fisch, Käse, Wurst, Fleisch, Wein, Brot, Gebäck, Gemüse etc.) auch auf den Märkten (was nicht billiger sein muss) einzukaufen. Da wir ja viele leckere Lebensmittel eingekauft haben oder gesammelt (Muscheln) hatten, waren wir nicht sehr oft in Restaurants essen und haben hier die Kosten gering gehalten. Essen gehen in Frankreich ist nicht wirklich günstig aber auch nicht extrem teuer, da man für das Geld auch in der Regel einen guten Gegenwert bekommt.

Der zweitgrößte Posten dieser Reise war der Treibstoff. Wir hatten alleine 588 € für Diesel ausgegeben.

Wir sind fast ausschließlich auf Mautfreien Straßen unterwegs gewesen. Die Straßenkosten von 6.20€ sind aufgelaufen, als wir aus Versehen auf einem Stück Pay Autobahn unterwegs waren.

Leo hat uns fast 70€ gekostet. Wobei hier die Kosten eines Trackers (von Fressnapf am Tag der Abreise gekauft) dabei sind. Einmal haben wir ihm Augentropfen gekauft da er eine Entzündung in den Augen hatte.

Ansonsten kann man die gesamten Kosten hier im Überblick erkennen, da ich jeden Posten in eine Excel Tabelle eintrage.

Tag 34/ Samstag 23 November:

Fahrt: Vom Übernachtungsplatz in Le Selle en Hermoy nach Hause

Wir haben sehr gut geschlafen und sind bei einem herrlichem Morgenrot aufgestanden. Es war zwar -3 Grad heute Nacht gewesen aber dank unserer Heizung haben wir davon nichts gespürt.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Nachhause Weg. Wir ließen es erst einmal offen ob wir nochmals unterwegs ( im Elsass ? ) übernachten oder durchfahren.

Die Fahrt verlief gut und wir legten dabei viele Kilometer auf Mautfreien Autobahnen in Frankreich zurück. Dies hatte ich so nicht erwartet. Trotz Pausen und nicht schneller als 100 km/h und einem gemütlichem Abendessen kamen wir sehr gut voran. Somit entschlossen wir uns bis nach Hause zu fahren. Ziemlich genau um 20 Uhr erreichten wir ohne Stress und in guter Verfassung unser Zuhause in Denkendorf. Nach ca. 10 Stunden Heimfahrt ( mit 1.5 Stunden Pause ) war unsere Herbstreise somit vorbei.

Fotos: Zum Abschluss noch ein schönes Foto vom Übernachtungsplatz in Le Selle en Hermoy

Tag 33/ Freitag 22 November:

Fahrt: Von Tour en Solonge zum Schloss Chambord und zum Übernachtungsplatz in Le Selle en Hermoy

Wir hatten eine angenehme Nachtruhe obwohl die Temperaturen unter 0 Grad gingen. Unsere Heizung kompensierte gut die schlechte Isolierung des Kastenwagen so dass wir bei einer angenehmen Temperatur schlafen konnten. Allerdings war um 6:45 ein lautstarker Hahn ein Spielverderber. Durch sein Krähen sind wir dann aber doch aufgewacht.

Nach einem Frühstück, habe ich nochmals etwas Grauwasser abgelassen, anschließend sind wir zum nahegelegenen Schloss Chambord gefahren. Dort habe ich Xiangyang aussteigen lassen und bin dann mit Leo zu einem Parkplatz mit Parkerlaubnis ohne zu bezahlen müssen gefahren. Überall in direkter Nähe zum Schloss gibt es keine Womo Parkplätze. Entweder die übliche Höhenbegrenzung oder gesperrt oder gegen teures Geld (12€) für ein paar Stunden. 4 km entfernt habe ich aber doch noch einen schönen Parkplatz gefunden.

Dort habe ich mit Leo auch einen ausgiebigen Spaziergang zum Schloss gemacht. Dabei haben wir im Wald auch einen wunderschönen Hirsch mit einem mächtigem Geweih gesehen. Etwas später dann auch noch ein scheues Reh, was allerdings schnell im Dickicht verschwand. Jedoch hatte der Kontakt gereicht, damit Leo danach ganz nervös umherschnüffelte und mich eine Weile (er zog stark an der Leine) gut beschäftigte.

Nachdem Leo und ich wieder am Sprinter zurück waren, sind wir kurz zum einkaufen gefahren und haben beim Super U an der „Warmen“ Theke einiges leckeres gekauft. Als wir zurück in der Nähe des Schlosses wieder waren, haben wir noch ein wenig auf Xiangyang gewartet, sie dann wieder abgeholt und gemeinsam zu Mittag gegessen.

Im Herzen des wildreichen Waldes Boulogne, hatte François 1er im XVI. Jahrhundert an der Stelle einer Burg, das Schloss Chambord mit reichhaltigen Dekorationen bauen lassen. Es ist ein Meisterwerk der Renaissance und laut der Beschreibung von Marguerite Yourcenar ein riesiger Jagdpavillion. Das Schloß besitzt 440 Zimmern und ist mit seinen 282 Schornsteinen das größte aller Loire Schlösser.

Schloss Chambord, l, verdankt seine Entstehung der Verschwendungssucht des französischen Königs Franz I. von Valois. Als die beiden Söhne des königlichen Bauherren in spanischer Geiselhaft saßen, fehlte Franz I. angeblich das Geld für ihre Auslösung. Dagegen waren für den 1519 begonnen Bau des Schlosses immer reichlich finanzielle Mittel vorhanden.

Gebaut wurde es aus dem weißen Stein des Flußes Cher. Das Baumaterial wurde in St-Dyé angelandet, einem kleinen Städtchen, das als Hafen an der Loire diente. Hier residierte der König auch, wenn er die Bauarbeiten am Schloss verfolgen wollte.

Das Bauwerk welches zugleich riesig und elegant ist, besteht aus einem zentralen Bergfried mit vier runden Türmen und einer umgebenden Ringmauer.

Als bedeutendster Künstler und Architekt seiner Zeit wirkte Leonardo da Vinci am Bau mit. Auf ihn geht die Wendeltreppe zurück, die in zwei ineinander verschränkten Spiralen angelegt wurde. Diese Konstruktion ermöglicht es das zwei Personen die Treppen hochgehen und hinuntergehen konnten, ohne sich zu begegnen.

Trotz der ganzen Summen, die in Chambord verbaut wurden, verbrachte Franz I. hier nur 19 Nächte. Nach seinem Tod blieb das Schloss halbfertig stehen. Erst sein bedeutendster Nachfolger Ludwig XIV, der französische Sonnenkönig, vollendete den steingewordenen Traum von einem Schloss.

Nach der Besichtigung der Wohnungen ist ein Vorbeigang an der Terrasse des Schlosses unvermeidbar. Von hier aus bekommt man einen Blick auf die unzähligen Fensteröffnungen, die vielen Schornsteine, Pfeiler und Türmchen des Schlosses. Ein wirkliches Meisterwerk der Schlossbaukunst. Von der Terrasse erhält man zudem einen herrlichen Überblick auf den schönen Park und der Ländereien Chambord. Der Wald ist zudem ein sehr großes Wildschutzgebiet welcher mit Zäunen und Mauern umgeben ist.

Im Anschluss ging es mit unserer Heimreise weiter. Unser Übernachtungsziel sollte das kleine Dorf Le Selle en Hermoy in 125 km Entfernung sein. Auch dort empfing uns wieder ein Gratis Stellplatz der Gemeinde. Ruhig gelegen, auch wieder mit einer vollständigen Versorgungsstation. Alles Umsonst. Auch hier wieder ein großes Dankeschön an die Gemeinde.

Nach einem längeren Spaziergang mit Leo, bei welchem er eine nette französische Hündin kennengelernt hatte, haben wir den Abend wieder mit dem üblichen gemütlichen Teil eingeläutet. Die Heizung wird wohl wieder fleißig arbeiten dürfen, da bis zu -3 Grad für die Nacht vorhergesagt sind.

Fotos: Wanderwege zum Schloss Chambord, das Schloss von Außen, schön verkleidete Kamine, Königin :-), ihr Bett, Ihre Küche, ihr chinesisches Geschenk, Das „Treppenhaus“ von Leonard da Vinci, Jagdfigur.

Tag 32/ Donnerstag 21 November:

Fahrt: Vom Stellplatz in Amboise zum Schloss Chenonceau bei Chenoncaux, dann weiter nach Tour en Solonge zum Übernachtungsplatz

Nach einer ruhigen Nacht weckte uns Leo mit Gebell. Irgendetwas muss er gehört oder gerochen haben. Als wir nachschauten war nichts zu erkennen was der Anlass gewesen sein könnte. Kalt war es auch noch geworden. Das Thermometer zeigte 1.5 Grad an.

Nach dem Frühstück sind wir zum Parkplatz des Schlosses Chenonceau gefahren. Die ca. 13 km dorthin bin ich wegen der niedrigen Temperaturen und dem letzten Regen welcher noch in Pfützen stand entsprechend vorsichtig gefahren. Am Parkplatz angekommen fing es sogleich zum schneien an. Dies ist unser erster Schnee in 2024. Letzten Winter waren wir ja in Griechenland. Somit war es auch für Leo der erste Schnee in seinem Hundeleben. Aber irgendwie schien ihn der Schnee nicht zu stören. Er setzte sich wie gewohnt hin, eben nun in die leicht schneebedeckte Wiese und kaute an seinem zuvor gefundenem Stöckchen. Witzig ! Mir war es schon ein wenig kalt an den Händen. Ihn störte es erst mal nicht.

Xiangyang war derweil zum Besichtigen des Schlosses schon aufgebrochen und verbrachte eine schöne Zeit mit der Besichtigung des „Frauenschlosses“ Chenonceau.

Das Schloss Chenonceau ist ebenfalls ein Wasserschloss. Das Hauptgebäude ist von Wasser umgeben am nördlichen Ufer des Flusses Cher, während die später errichtete Brücke die Cher überbrückt.

Seine Wurzeln liegen in einem Burgartigem Anwesen mit einer dazugehörigen Mühle welche vom Fluss Cher angetrieben wurde. Dieses Anwesen kam Anfangs des 16 Jahrhundert von der Famlie Bohier in den Besitz der französischen Krone. Diane de Portier prägte dann durch Erweiterungen das Aussehen des Schlosses. Dies führte auch Ihre Nachfolgerin Katharina von Medici so fort. Ihr kann man die Galerie Erweiterung und die Brücke verdanken.

Nachdem die Gebäude seit Ende des 17. Jahrhunderts verlassen und nicht mehr bewohnt waren, wurde das Schloss 1733 von dem reichen Steuerpächter Dupin gekauft und seine Gattin Louise erfüllte es dann wieder mit Leben. Die Tochter eines reichen Bankers machte es zum Treffpunkt von bekannten Literaten und geistig interessierten Mitgliedern der gesellschaftlichen Oberschicht. Sie wurde wohl auch die Geliebte von Herrn Dupin. Die Nachfahren der Dupins veräußerten Chenonceau 1864 an den wohlhabenden Chemiker Theophile Pelouze. Seine Frau setzte dann das gesamte Familienvermögen für die Restaurierung des Schlosses ein. Seit 1951 wird das dann durch die neuen Inhaber, die Familie des Schokoladenfabrikanten Menier fortgesetzt.

Nachdem Xiangyang auch wieder zurück von Ihrer Schlossbesichtigung war bereiteten wir uns erstmal ein Mittagessen zu und anschließend machten wir uns auf nach Tour en Solonge zu dem heutigen Übernachtungsplatz. Welcher ebenfalls Gratis von der Gemeinde für Wohnmobilreisende zur Verfügung gestellt wird. Auf diesem Stellplatz gibt es zudem eine saubere Frauen / Männer Toilette, Abwaschmöglichkeiten und Entsorgungsstation für Grau und Schwarzwasser. Zudem kann man Gratis Wasser nachfüllen. Meine Hochachtung und Dank an die Gemeinde solch einen feinen Platz. Hier verbrachten wir auch wieder den Abend und die Nacht.

Fotos: Auf dem Parplatz vor dem Schloss Chenonceau im Schneetreiben, das Wasserschloss umgeben vom Fluß Cher, einige der Damen des Schlosses und Ihr Bett ;-).

Tag 31/ Mittwoch 20 November:

Fahrt: Von Chouze sur Loire zum Château d’Azay-le-Rideau in d Azay und weiter nach Amboise

Nach dem Aufstehen und noch vor dem Frühstück waren wir schon mit Leo an der Loire. Der Regen hatte sich verzogen und bei kühlen Temperaturen begrüßte uns bereits ein fast blauer Himmel. Die Loire floss gemächlich dahin und der Morgennebel stieg wie silberner Rauch über dem Wasser und den umliegenden Wiesen auf. Mit höherem Stand der Sonne wechselte die Farbe der Loire von einem kräftigem Grau in ein sanftes graublau. Ein tolles Morgen Bild.

Nach diesem herrlichen Spaziergang und zurück am Sprinter gab es erst einmal ein kräftespendendes Frühstück. Im Anschluss verließen wir diesen schönen Ort mit Dankbarkeit und glücklichen Gefühlen.

Nach einer nicht zu langer Fahrt von36 km kamen wir im historischen Städtchen d’Azay an. Dieses kleine Städtchen liegt nicht an der Loire sondern an dem Fluß L‘ Indre. Dort fanden wir zum Glück schnell einen Parkplatz. Da unser Sprinter ja nur 6 Meter lang ist konnten wir uns gerade noch so auf einen Pkw Parkplatz quetschen. Im Sommer wird das aber in diesem Ort für Wohnmobile eine echtes Problem. So gut wie alle Parkplätze sind mit Höhenbegrenzung limitiert und für unsereins nicht anfahrbar.

Xiangyang machte sich dann auf um das Wasserschloss und seinen Garten zu entdecken. Leo und ich entdeckten dafür das Städle. Ich mache mir eh nicht soviel aus Schlössern und ihren Prunk. Eine Ritterburg dagegen begeistert mich schon mehr. So verbrachten wir wieder einmal getrennt unsere Stunden. Wobei keiner dabei unglücklich war. Ups, nicht ganz richtig. Leo hatte wieder großen Trennungsschmerz als er mit mir zusammen von Xiangyang am Eingangsbereich des Schlosses zurückgelassen wurde. Es erforderte einige Zeit um ihn wieder in Spur zu bringen. Ich hoffe das wird mit diesem Mamakind irgendwann noch besser.

Xiangyang hatte eine richtig schöne Zeit und lernte dabei einiges über dieses Schloss und Ihre Bewohner.

Die geschichtlichen Wurzeln dieses Wasserschlosses liegen in einer mittelalterlichen Burg des Ritters Ridel d’Azay verborgen. Die Burg wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts dann durch den späteren französischen König Karl VII übernommen. Etwa ein Jahrhundert (1518 und 1527) später ließ Gilles Berthelot am Ort der alten Burg das heutige Schloss erbauen. Über die Familie Raffin kam das Schloss wohl gegen 1791 an den Marquis Charles de Biencourt. Seine Nachfahren verkauften das Anwesen 1906 an den französischen Staat, welcher seitdem der Eigentümer ist.

Nachdem wir wieder vereint waren und uns über das gesehene ausgetauscht hatten, ging unsere Fahrt nochmals ca.60 km weiter bis zur Stadt Amboise. Die Stadt Amboise liegt dann wieder an der Loire. Hier gibt es morgen das nächste Schloss zu besichtigen. Das Château royal d’Amboise. Übernachten tun wir auf einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz nur 10 Gehminuten vom Schloss entfernt. Dieser Platz bietet zwar keinen Service jedoch die Stadtlage ist perfekt. Ich habe dann auch noch gleich einen kleinen Rundgang zum Eingang des Schlosses gemacht. Es ist wirklich ein richtig großes Ding. Zudem war ich noch kurz an der Loire und bin ein wenig durch die Altstadt gebummelt.

Fotos: Übernachtungsplatz in Chouze sur Loire, Morgenspaziergang an der Loire, Xiangyang’s Besuch des Château d’Azay sowie um das Schloss herum, in Amboise und die Außen Mauern des Château Amboise.

Tag 30/ Dienstag 19 November:

Fahrt von Pontchateau über Angers ( wo Kirmes war ) weiter an die Loire zum Mittagessen über das Schloss Chateau Saumur zum Gratis Stellplatz in Chouze sur Loire.

Wir waren heute relativ früh wach. Gegen 7:15 war ich mit Leo unterwegs und um 7:45 haben wir gefrühstückt. Gegen 8:30 Uhr sind wir dann losgefahren. Ziel erstmal Angers. Dort wollten wir die Burg und die Altstadt anschauen. Aber es kam anders.

In Angers war am geplanten Parkplatz eine Kirmes zu Gange und mit Parken war in der ganzen Umgebung nichts passendes. Selbst unser Alternativplatz war rappelvoll. Da zudem das Wetter regnerisch war und ich (Xiangyang schon) keine Lust auf diese größere Stadt hatte, fuhren wir noch 20 km weiter um direkt an der Loire (hat Xiangyang gut gefunden) in Ruhe Mittagessen zu können. Während ich mit Leo eine Runde ging hat Xiangyang das Mittagessen zubereitet. Endlich gab es mal wieder ein gutes Gemüse. Angebratener Spinat, etwas scharf mit Jiazio und einer Art Backfisch. Bis auf den Backfisch (den ich gekauft hatte ) war das Essen prima.

Nachdem Essen ging es dann weiter bis zum Chateau Saumur. Dort parkten wir direkt davor auf der Aussichtsplattform mit einem tollen Blick zum Chateau Saumur und über die Loire. Da es draußen sehr stürmisch und mit Nieselregen vermischt war, also nicht ideal um spazieren zu gehen, schossen wir nur ein paar wenige Fotos und machten uns weiter zum letzten Stopp für heute.

Das Ziel war der recht schöne Gratis Stellplatz in Chouze sur Loire. Jedoch wurde das Wetter immer schlechter. Es regnete immer mehr und der Himmel war von einem hellen Grau in ein tiefes Grau übergewechselt.

Gegen 18 Uhr wollte Leo dann raus für seine Abendrunde. Ich nicht, denn ich wusste wir werden nass. Aber da er jammerte, sind wir raus. Sehr schnell hat er auch gemerkt das dies eine Hundewetter ist und wir sind nach ein paar Pipi Stopps wieder zurück ins trockene Häusle.

Hier beenden wir auch wieder den Tag in der Hoffnung dass morgen wir besseres Wetter bekommen. Ansonsten wird die Heimfahrt an der Loire entlang nicht zu dem gewünschten Reiseerlebnis. Aber, wir können das Wetter nicht beeinflussen. Somit werden wir morgen sehen was der Tag bringt.

Fotos: So grau und regnerisch wie der Morgen in Pontchateau begann, so ging es beim Chateau Saumur weiter und endete wieder regnerisch

Tag 29/ Montag 18 November:

Fahrt: Vom Campingplatz in Quiberon über den Arche de Port nach Pontchateau.

Nach dem Frühstück und dem bezahlen (25€ für 2 Nächte mit Strom und warmem Wasser) des Campinplatzes von Quiberon ging es für uns an der Wilden Westküste entlang bis zu einem der seltenen Wohnmobilparkplätzen am Bretonischen Küstenwanderweg.

Dort teilte sich das Team auf. Xiangyang ging auf Krebsjagd in der wilden Felsenküste (es war Ebbe) und Leo und ich folgten dem Wanderweg nordwärts in Richtung zu dem Elefantenbogen oder auch Arche de Port genannt. Das Wetter war soweit ok. Es war bewölkt, die Sonne schaffte es nicht durch die Wolken, aber es regnete nicht. Nur ein kalter Wind bremste ein wenig. Nach 1 Stunde wandern entlang diesem stürmischen, jedoch sehr schönen Küstenabschnitt sind wir am Arche de Port angekommen. Wir wanderten noch ein wenig weiter bevor wir uns auf den Rückweg (mit Rückenwind) machten.

Xiangyang war bereits zurück am Sprinter und gut gelaunt obwohl sie keine „normalen“ Krebse gefunden hatte. Dafür allerdings Seepocken. Und dies freute sie umso mehr. Zum einen sind sie sehr sehr lecker und wenn man sie kauft sehr teuer. Auch findet man sie eher selten. Hauptsächlich an abgelegenen Felsenküsten welche nur bei Ebbe frei begehbar werden.

Seepocken gehören zur weltweit verbreiteten Gruppe der Rankenfußkrebse. Sie besitzen anstelle von Beinen und Scheren fächerförmige „Rankenfüße“, mit denen sie feine Schwebstoffe und Planktonorganismen aus dem Seewasser filtern. Mit dem Kopf sitzen sie auf Hartgrund fest, ein kegelförmiges Kalkgehäuse schützt den Körper gegen Austrocknung und Fressfeinde.

Da noch nicht Mittagessenzeit war, fuhren wir noch 1 Stunde weiter um in einem kleinen Ort an der Marina unser Mittagessen zuzubereiten. Zum einen die Seepocken und zum anderen noch eine Salami / Rauchfleisch / Käseplatte mit Oliven. Jedoch ohne den normalerweise dazugehörigen Rotwein. Ich wollte ja noch weiterfahren. Xiangyang war total begeistert von den Seepocken. Für uns beide war es das erste mal Seepocken zu essen. Sie schmecken wie feines Krebsfleisch. Nachdem die leckeren Seepocken und das Baguette mit der Wurst und dem Käse verspeist waren ging es weiter.

Unser Ziel zum Übernachten sollte Pontchateau sein. Kein besonderes Städtchen aber mit einem guten gratis Übernachtungsplatz, ruhig gelegen und direkt an einem Flüsschen. Nach einem Rundgang mit Leo und einem späten Kaffee mit Kuchen wurde der obligatorische Abend eingeläutet.

Fotos: Russisches U-Boot vor Quiberon, UFO beim Arche de Port auf Quiberon, Xiangyang beim überraschenden Fund von leckeren und sehr teuren Seepocken, Mein Wanderfreund und ich auf dem Bretonischen Küstenwanderweg zum Arche de Port (Elefantenbogen), am Ziel angekommen, Xiangyang beim vorbereiten, kochen und essen der Seepocken, unser Crew.

Tag 28/ Sonntag 17 November:

Wir sind heute nicht gefahren und haben einen entspannten Tag mit leckerem Essen am Campingplatz in Quiberon eingelegt.

Ein wenig nach unserem Frühstück sind wir zum Strand gegangen um das „Nachfrühstück“, welches Xiangyang gestern gesammelt hat zu essen. Wobei nur Xiangyang gegessen hat und ich dafür das Vergnügen hatte die Austern zu öffnen. Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam dabei gute Handschuhe zu tragen. Vor ein paar Jahren bin ich beim öffnen einer Auster mit dem Austernmesser an einer Auster (manchmal ist es nicht so einfach die Auster zu öffnen) abgerutscht und habe mich ordentlich zwischen Daumen und Zeigefinger verletzt. Seither bin ich vorsichtiger geworden. Auf jeden Fall haben die wilden Austern (keine Zuchtaustern) Xiangyang sehr gut geschmeckt. Zuerst etwas salzig im Geschmack und im Abgang dann süß. Der Geschmack der Austern hängt vom Fanggebiet ab. In diesem Fall vom Fanggebiet beim Campingplatz Saint Cado und dem dort befindlichem Wasser welches von Flut und Ebbe, vorhandenem Süßwasser und den Meerespflanzen abhängig ist.

Danach ist Xiangyang gleich am Strand geblieben und hat sich um ihre nächste Delikatesse gekümmert. Eigentlich wollte Sie Krebse fangen, diese waren allerdings noch zu klein und so ist Sie zufällig auf Seeigel gestoßen. Groß war Ihre Freude darüber. Genießen die Seeigel aus der Bretagne unter Liebhaber dieser kulinarischen Spezialität einen sehr guten Ruf in Punkto Geschmack.

Ich hatte meinen letzten Seeigel dieses Frühjahr in Griechenland probiert und war nicht wirklich vom Geschmack überzeugt, so lies ich es heute bleiben und kümmerte mich nur darum Leo von den Seeigeln fernzuhalten und Xiangyang zuzuschauen. Franzosen und Chinesen unterscheiden sich in der Esskultur sehr wenig. Sozusagen alles was das Meer hergibt ( außer U-Boote ) wird auch verspeist. Ich tue mich damit schon ein wenig schwer und esse nicht alles. Probiert (Seeigel, Seegurke, Seeschnecke, Qualle,……) habe ich aber schon fast alles über die Jahre. Allerdings Fisch, Tintenfisch und Shrimps reicht mir normalerweise. Xiangyang war aber hin und weg vom guten Geschmack der Seeigel. Wie Austern werden sie fangfrisch gegessen. Aufgeknackt, die Zähne entfernt und nur das gelbe darin ist dann das leckere.

Nach soviel Vorspeise war ich auch ganz hungrig und wir sind zurück zum Sprinter. Am Vortag hatte ich beim Intermarche ein 800 Gramm Stück Entrecote gekauft. Dieses herrliche Stück Fleisch bereits heute morgen mit Olivenöl und Salz und Pfeffer vorbereitet und ein paar Stunden in Zimmertemperatur ruhen lassen. Nun war es an der Zeit es zu braten. Das Steak war so groß, dass unsere Pfanne fast nicht ausreichte. Ich habe es zuerst von jeder Seite 3 Minuten unter hoher Hitze angebraten. Dabei war die Kerntemperatur nicht über 40 Grad gestiegen. Danach es 15 Minuten in Alufolie ruhen lassen und zum Abschluss es nochmals von jeder Seite nur solange (2 Minuten) angebraten bis die Kerntemperatur auf 50 – 53 Grad angestiegen war. Während dem zweiten anbraten hatte ich zuvor reichlich Butter (Kräuterbutter ist besser) in die heiße Pfanne gegeben und mit einem Löffel diese heiße Butter über das Steak gelöffelt. Das Ergebnis war ein perfektes saftiges und zartes Entrecote. Dazu gab es angebratenes Weißbrot sowie einen Tomaten / Zwiebel Salat. Optimiert wurde das Gericht noch durch einen guten roten Wein.

Ansonsten erfolgte heute nicht mehr viel. Außer mit Leo Gassi gehen und entspannen. Morgen geht’s dann wieder weiter.

Fotos: Austern öffnen, Xiangyang auf Jagd, Xiangyang beim Seeigel essen und unser 800gr. Entrecote.

Tag 27/ Samstag 16 November:

Fahrt: Vom Camping de Saint Cado über Carnac nach Quiberon auf den Municipal Campingplatz.

Da Ebbe erst um 10 Uhr so richtig für Xiangyang zum tragen kommt, haben wir heute bis fast 9 Uhr geschlafen. Leo auch !

Während ich das Frühstück vorbereitete ist Xiangyang mit Leo zu einer weiteren „Call back“ Lehrstunde unterwegs gewesen. Er wird immer besser. Jedoch gibt es noch genügend Gründe für Ihn, sich anders zu entscheiden und erst mal sein eigenes Ding (nicht zurückkommen) zu machen.

Nachdem Frühstück ist dann Xiangyang mit Ihrer üblichen Muschel Jagd Ausrüstung ins „Ebbeland“ von Saint Cado losgezogen. Tatsächlich hat sie leckere Austern gefunden. Teilweise welche direkt an Ort und Stelle probiert und teilweise auch welche mitgebracht. Die wird es morgen früh zum Frühstück geben.

Unser erstes Ziel heute sollte Carnac sein. Carnac ist für seine bis zu 3000 Menhire ( Hinkelsteine ) und Dolmen (Steingräber) bekannt. Die Steinreihen, der einzeln stehenden Menhire und die Dolmen bestehen aus dem Granitgestein welches hier vor Küste zu finden ist. Viele der Menhir Oberflächen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten überzogen. Während die älteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfältig bearbeitet wurden, sind bei späteren Menhiren kaum noch Bearbeitungsspuren festzustellen. Die Menhire wurden in der Zeit 5.000 bis 3.000 Jahre vor Christus aufgerichtet, also lange vor den Galliern und den Römern!

Somit ist da Obelix raus aus der Geschichte und nicht wirklich involviert gewesen. Außer vielleicht beim Transport und Verkauf. Auf jeden Fall ist bis jetzt noch nicht geklärt was die Funktion dieser Steine war.

Nach Carnac ging es noch ein paar Kilometer weiter über Saint Pierre Quiberon nach Quiberon welche beide auf einer Halbinsel liegen.

Quiberon und Saint Pierre Quiberon  waren einst eine Insel, welche aber durch das Abholzen des Baumbestandes ab dem 11. Jahrhundert Sand freigesetzt hat, der allmählich durch Wind und durch die Meeresströmung eine Verbindung zum Festland bildete. Diese Halbinsel ist nun ca. 14 Kilometer lang.

Die Ostseite der Halbinsel ist dem Festland zugewandt und somit die „Ruhigere Seite“. Die Westseite ist dem Atlantik zugewandt und wird daher die „Wilde Küste“ genannt. Daher ist auch ein Badeverbot auf der Westseite an den großen Klippen ausgesprochen, obwohl es auch da sehr schöne kleine Sandbuchten zwischen den Küstenfelsen gibt.

Quiberon ist in unseren Augen nichts besonderes, eben sehr touristisch. Im Sommer muss es fürchterlich hier zugehen. Jede Menge Hotels, Apartments, Restaurants und Shops. Jedoch sollen die in den Restaurants angebotenen Meeresfrüchte Platten günstig, reichhaltig und lecker sein. Immer wieder entdeckt man am Strand die Hinterlassenschaften der jüngeren Geschichte in Form von WW2 Bunkern.

Wir übernachten auf dem Städtischen Campingplatz von Quiberon, welcher sehr schön, ruhig und fast direkt am Strand liegt. Die Sanitäreinrichtungen sind gut und sauber. Eine Übernachtung kostet uns 12.50€ inkl. Strom. Das ist wirklich günstig. Zudem ist es ein Campingplatz welcher das ganze Jahr geöffnet hat. Dementsprechend viele Camper (eigentlich nur Franzosen) sind hier. Ansonsten ist es sehr schwer hier mit dem Wohnmobil frei zu stehen. Mehr oder weniger alle Zufahrtswege zu den Stränden sind mit 2.10 Meter Barrieren für Camper blockiert. Eigentlich ein Grund hier nicht herzukommen.

Fotos: Hinkelsteine ( Menhir in Frankreich oder auch Megalithen ) in Carnac, kleine und große aber ganz viele, Quiberon und Bunker am Strand von Quiberon.

Tag 26/ Freitag 15 November:

Fahrt vom Surferstrand in Pnte de la Torche nach Concarneau und weiter über Port Aven zum Camping de Saint Cado.

Nach dem aufstehen ist Xiangyang kurz mit Leo eine Runde gegangen, dann war sie auch schon einen Moment später am großen Strand von Pnte de la Torche.

Denn es war Super Ebbe, das ist bei Vollmond immer der Fall. Das Meer zieht sich durch diese Konstellation und der hohen Gravitationskräfte des Mondes von Sonne Mond und Erde dann maximal zurück. Somit kommen die Muschelsucher sehr weit hinaus und können in Bereichen nach Seetieren suchen, die normalerweise bei der üblichen Ebbe noch von Wasser bedeckt sind.

Während Xiangyang fleißig suchte bin ich mit Leo auch weit draußen im Meer gegangen. Wir haben aber nur gestrandete Feuerquallen, Seegras und sehr viele leere Muscheln entdeckt. Nichts was Xiangyang’s Speisekarte erfüllte.

Rechtzeitig vor einsetzen der Flut sind wir auch wieder ans Ufer zurückgekehrt. Sicher ist sicher. Xiangyang hatte etliche lecker und große Miesmuscheln sowie einen Tintenfisch gesammelt. Dies sollte es heute Abend zum Abendessen geben. Zurück am Sprinter haben wir gefrühstückt und sind dann in Richtung Concarneau gefahren.

Concarneau, steht auf meiner Bretagne Besuchsliste ganz oben. Dort spielt die Geschichte von Kommisar Dupin. Kommissar Dupin basiert auf den Romanen von Jörg Bong welcher unter dem Pseudonym Jean Luc Bannalec publiziert wurden.

Der eigenwillige Commissaire Georges Dupin wurde von Paris in die Bretagne nach Concarneau strafversetzt. Da er es gewohnt ist, in einer Großstadt zu leben, fällt es ihm zu Beginn entsprechend schwer, sich in der westfranzösischen Provinz zurechtzufinden. Unter anderem auch deswegen weil die Bretonen auch eigenwillig und Fremden gegenüber reserviert sind. Er verschafft sich aber durch seine gute Ermittlungsarbeit Respekt und lernt, sich an die Lebensgewohnheiten der Einheimischen anzupassen. Seine Sekretärin Nolwenn unterstützt ihn mit wertvollen Tipps zu den Eigenarten der Region und ihrer Einwohner. Im Verlauf der Buchserie steigt der Respekt seines neuen Umfelds, und er wird nicht mehr wie zu Beginn als ein Tourist aus dem Ausland (Paris wird als Ausland gesehen) behandelt. Jedoch seine Pariser Herkunft lässt sich dennoch nicht immer verleugnen.

Soviel zum Kommissar Dupin, was jedoch in Concarneau besonders für Dupin zutrifft ist sein regelmäßiges Abendessen und treffen mit seinen Kollegen im Restaurant L’Admiral, welches direkt am Hafen, mit Blick auf das alte Fort liegt. Dort hat der Kommisar seinen eigenen für Ihn meist reservierten Platz. Hier ist er dann „immer“ ein Entrecôte mit Kartoffeln und trinkt dazu ein Glas Rotwein.

Daher lag für mich schon zu Beginn unserer Bretagne Reise als Kommisar Dupin Fan nahe, dass ich eben an diesem Tisch im L’Admiral sitzen will und ein Entrecote Dupin esse. Genau diesen Wunsch konnte ich mir heute erfüllen. Ich kam ins Restaurant und sagte ich bin ein Kommissar Dupin Fan und möchte eine Dupin Entrecote essen. Mit Freuden wurde ich an seine „Film“ Tisch geführt und ließ mir ein nicht ganz perfektes Entrecote mit Blick aufs Fort schmecken. Während dem Essen ließ ich mir einige seiner Geschichten in Gedanken durch meinen Kopf gehen. Es war ein schönes Erlebnis für mich das Buch, real werden zu lassen. Allerdings statt Wein trank ich ein Alkoholfreies Bier. Ich war gerade mit meinem Entrecote fertig, da kam ein deutsches Paar an den Nebentisch und sie outeten sich ebenfalls als Dupin Fans. So kam ein nettes Gespräch über Dupin und die Bretagne zustande und ich vergaß fast die Zeit dabei.

Nachdem ich dann bezahlt hatte, sah ich Xiangyang und Leo nicht weit vor mir gehen. Ich holte Sie schnell ein und gab Leo einige Stücke des teilweise sehnigen Steaks. Xiangyang war über meine Tun nicht so glücklich.

Danach fuhren wir weiter. Es ging ohne anzuhalten (leider) durch Port Aven weiter zum Camping de Saint Cado. Dort schien noch die Sonne und so unternahmen wir in getrennten Gruppen eine kleine Besichtigungstour. Es war dabei schön einen Platz gefunden zu haben und ein wenig in der Spätherbst Sonne zu sitzen und über einen etwas chaotischen Tag nachzudenken.

Im Anschluss an unsere kleine Ortsbegehung bereitete sich Xiangyang Ihre Miesmuscheln und Tintenfisch zu. Ich habe ein wenig Käse gegessen und Wein dazu getrunken. Danach war auch schon wieder entspanntes Abendprogramm angesagt.

Fotos: Frühstück (eigentlich Kaffee und Kuchen vom Vortag), leider nur jede Menge leere Muschen (dafür alle Arten wie Taschenmesser Muscheln, Seeschnecken etc.), Surferstrand in Pnte de la Torche bei Ebbe wie flüssiges Metall am Morgen, Concarneau, im L’Admiral am Filmtisch von Kommisar Dupin mit einem Dupin Entrecote, auf der Ile Saint Cado beim Übernachtungsplatz mit Sonnenuntergang.

Tag 25/ Donnerstag 14 November:

Fahrt vom Kap Pointe de la Raz über Pont l Abbe an den Strandparkplatz bei Pnte de la Torche.

Ein herrlicher Sonnenaufgang weckte uns. Xiangyang war mit Leo zum Leuchtturm unterwegs und ich bereitete in der Zwischenzeit das Frühstück vor.

Anschließend machten wir uns auf den ca. 58 km langen ( kurzen ) Weg zu einem Sandstrand welcher bei Surfern und auch bei Muschelsammler sehr bekannt ist. Bei Surfern wegen der tollen langen und relativ hohen Welle und bei Muschelsammlern wegen dem sehr sauberen Gewässer. Dieser Strand ist in der Kategorie Grün ( beste Wasserqualität ) eingestuft.

Unterwegs legten wir in Pont l Abbe einen kurzen Einkaufstopp beim Leclerc Super Supermarkt ein. Eigentlich wollten wir auch noch Pont l Abbe anschauen, aber wir haben genügend Städte in letzter Zeit angeschaut, so dass wir uns eher nach der Ruhe der Nachsaison Strände sehnen. Auf unserem Plan stehen ja noch ein paar weitere Städte, daher müssen wir tatsächlich nicht alle sehenswerten Städte anschauen.

Am Strand Pnte de la Torche angekommen sind wir am offiziellen Wohnmobil Parkplatz vorbeigefahren und bis zum letzten Parkplatz vor dem Strand gefahren. Zuemeist sind diese nicht zum Übernachten erlaubt. Hier war aber kein Verbotsschild zu sehen. Somit probieren wir es einfach mal aus hier zu übernachten. Zu unserer Ankunft war der Platz gut gefüllt. Auch mit Camper, jedoch zumeist Pkw’s. Allesamt Wellenreiter.

Es war toll Ihnen zuzuschauen und gleichzeitig mit Leo spazieren zu gehen können. Da der Platz eben so bekannt für Surfer ist, gab es auch eine Süßwasserdusche. Die habe ich ausprobiert. Das war aber sehr erfrischend, denn es kam wie erwartet nur sehrrrrrrr kaltes Wasser. Aber was nicht zum unmittelbaren Tod führt, härtet bekanntlich ermaßen nur ab.

Zum Abendessen machten wir uns nochmals ein leckeres Steak und dann folgte das mittlerweile gut geübte Relax Abendprogramm.

Fotos: Sonnenaufgang aus dem Sprinter gesehen am Kap Pointe du Raz, mein erster in freier Wildbahn entdeckter Hinkelstein, Surfer am Strand von Ponte de la Torche, Sonnenuntergang an unserem heutigen Schlafplatz an diesem Strand.

Tag 24/ Mittwoch 13 November:

Fahrt von Saint-Jean-du-Doigt über Quimper zum Parkplatz beim Pointe du Raz.

Heute morgen waren wir uns nicht so klar wohin wir fahren sollten. Zuerst wollte Xiangyang nach Locronan, dann wieder nicht, dann aber nach Quimper. So legte ich das Ziel auf das Ende der Bretagne am Pointe du Raz fest.

Auf dem Weg dahin machten wir einen Zwischenstopp in Quimper. Quimper ist die Hauptstadt der Provinz Finistère. Der Name stammt aus dem Bretonischen „kemper“ und bedeutet „Zusammenfluss“, da die Stadt am Zusammenfluss von Frout, Steir und Odet erbaut wurde.

Quimper ist berühmt für seine Porzellan-Manufaktur. Seit 4 Jahrhunderten werden hier in Werkstätten nach alter Tradition die Fayencen komplett per Hand geformt und verziert.

In der (im Sommer wahrscheinlich) wunderschönen sehenswerten Altstadt Quimpers befindet sich die Kathedrale St. Corentin, ein wahres Juwel der bretonischen Gotik. Von weitem kann man Ihre spitzen Türme schon sehen. Leider macht sie erst um 15 Uhr auf.

Gegenüber der Kathedrale in der Rue Kéréon beginnt die Altstadt. Der Blick von hier auf die Kathedrale ist ein beliebtes Fotomotive (siehe unten bei den Fotos) für die meisten Bretagne Besucher. Die mittelalterlichen Straßen und Plätze mit ihren Fachwerkhäusern rund um die“ Placeau Beurre“, in der Rue Fréron und St-Mathieu bieten ein malerisches Bild aber erinnerte mich irgendwie sehr an Esslingen. Einige alte Fachwerkhäuser, Pflastersteine, Kirche in der Mitte und Einkaufsläden überall. Selbst die Markthalle (zu mindestens heute) war nichts besonderes, es gab kaum etwas zu kaufen. Ebenso sah man Bettler an vielen Plätzen, was uns ansonsten in der Bretagne bislang kaum begegnet ist.

Am Ende waren wir nicht ganz unglücklich, dass wir die Stadt wieder verlassen konnten. Wir hatten viel schöner Städte in der Bretagne und Normandie bereits gesehen.

Von Quimper ging es dann noch ca. 50km über gut ausgebaute Landstraßen fast geradeaus ans Ende der Bretagne. Das Kap Pointe du Raz, ist ein Meisterwerk der Natur und liegt am westlichen Rand der Provinz Finestre. Nimmt man vom Parkplatz den kurzen Wanderweg und kommt am Kap an, so liegt vor einem die berühmte Wasserstraße Raz de Sein, bei den Seemännern wohl bekannt, mit seinen Leuchttürmen Vieille und Tévennec sowie der faszinierenden Île de Sein.

Die hohen Küstenwände bedecken das Land, welches den Fluten und den Winden ausgesetzt ist. Die Pointe du Raz und das Naturschutzgebiet gehören wohl zu den bekanntesten Naturschönheiten der Finistère und bilden die Grand Site de France.

Hier auf dem Parkplatz übernachten wir direkt mit Blick auf das wilde Meer. Normalerweise kostet eine Übernachtung auf dem Parkplatz wohl 15€ für ein Wohnmobil. Jetzt ist hier aber Nachsaison und alle Parkautomaten waren heute außer Betrieb. Auch prima.

Fotos: 2 von Quimper, der Salamander überlegt wohl auch was hier so supertoll sein soll und die Restlichen Aufnahmen vom „Ende der Bretagne (Provinz Finestre) am Point du Raz.

Tag 23/ Dienstag 12 November:

Fahrt von Tregastel nach Saint-Jean-du-Doigt,

Die Nacht auf dem Stellplatz beim Super U Supermarkt war im Großen und Ganzen ruhig bis auf den Motorenlärm um 2:22 Uhr, welcher ein LKW machte. Er lieferte wohl sehr früh Waren an. Gegen 6 Uhr schienen dann entweder Gabelstapler unterwegs zu sein oder wieder kleinere Fahrzeuge. Trotzdem haben wir ganz gut geschlafen und sind erst gegen 8:30 Uhr aufgestanden.

Nachdem folgendem Frühstück sind wir zuerst zu einer naheliegender Apotheke gefahren um etwas gegen Leo‘s Augenentzündung zu bekommen. Die erhaltenen Hundeaugentropfen bekommt er jetzt so alle 2 bis 3 Stunden.

Gegen 10 Uhr bin ich dann wieder zu einer Küstenwanderweg Tour aufgebrochen. Es war eine meiner bislang schönsten Wanderungen. Da Ebbe war, konnte ich über die am Meer liegenden rosa Granitfelsen, für die dieser Küstenabschnitt bekannt ist, klettern oder durch im Moment trockene Höhlen gehen. Immer im Blick auf die kommende Flut war es eine spannende Aktivität. Da ich alleine unterwegs war, musste ich sehr aufpassen. Irgendwo abzurutschen hätte blöd ausgehen können, den der Wasserpegel steigt hier in 1 Stunde um 2 Meter. Aber ich war vorsichtig unterwegs und genoss es durch dieses Labyrinth an rosa Granitfelsen zu klettern.

Rechtzeitig war ich dann auch wieder auf dem sicheren Hauptweg und genoss wie etliche andere Wanderer die überwältigende Sicht auf die Küste und die atemberaubende Schönheit dieser Felsenlandschaft. Nach ca. 2 1/2 Stunden verließ ich die Küste und folgte dem Wanderweg bergauf und hatte von der erreichten Spitze einen Weitblick über die Küste und die vorgelagerten Inseln.

Nicht mehr lange danach war ich wieder zurück beim Sprinter und war noch ganz geflasht von den letzten Eindrücken. Xiangyang hatte während meiner Abwesenheit auch eine kleine Wanderung zusammen mit Leo gemacht.

Als wir wieder zusammen waren, haben wir ein spätes Mittagessen zubereitet, danach kurz beim Super U eingekauft und uns anschließend auf den Weg nach Saint-Jean-du-Doigt gemacht. Dort kamen wir auf einem perfekten und wunderschönen angelegten Wohnmobil Stellplatz der Gemeinde an. Gratis zudem. Nach einem Abendessen unternahm ich noch eine kleine Runde mit Leo im Städle um anschließend gemeinsam mit Xiangyang den Abend ausklingen zu lassen.

Fotos: Tregastel Hafen bei Ebbe, Bilder vom Küstenwanderweg bei den Rosa Granitfelsen sowie meiner Ebbe/ Flut App, Gratis Stellplatz in der Gemeinde Saint-Jean-du-Doigt

Tag 22/ Montag 11 November:

Fahrt vom Campingplatz Beg Ar Vilin bei Plougrescant nach Tregastel, zuerst zum Markt, dann zum Wanderparkplatz und schließlich zum Super U Parkplatz zum übernachten.

Nach nur einem Tag nehmen wir nach unserem Frühstück Abschied vom schönen Campingplatz bei Plougrescant. Nicht aber ohne das Xiangyang bei Ebbe mit Leo nach Muscheln geschaut hat.

Nach ca. 35 km kamen wir bei einer angenehmen Fahrt an der Küste entlang in Tregastel an. Unser erstes Ziel sollte der Wochenmarkt sein. Hier kauften wir wieder Leckere lokale Produkte ein. Ich 3 verschiedene Käse, unter anderem ein Trüffelkäse. Xiangyang etwas warmes als leckeres Mittagessen.

Nach dem Marktbesuch fuhren wir einige Kilometer zurück um im Traoiero Tal eine kleine Wanderungen im verwunschen Zauberwald zu machen. Der Wald ist wirklich toll. Neben wild wuchernden Pflanzen und Bäumen, wovon manche aussehen als ob sie Arme haben, welche Nachts die Wanderer greifen, gibt es noch überall herumliegende sehr große Granitfelsen. Teilweise führt der Wanderweg unter ihnen durch, teilweise kann man über Sie darüber klettern. Immer wieder überquert man dabei das kleine Bächlein welches sich den Weg durch dieses verzauberte Tal gebahnt hat. Auch Leo hatte seinen Spaß. Er konnte klettern üben. Wobei er schon fast so gut wie eine kleine Bergziege ist.

Genau als wir unsere Wanderung beendet hatten, setzte ein Nieselregen ein. Wir hatten echt Glück gehabt. Die Wolken verdeckten zwar zu Beginn unserer Wanderung mal wieder die Sonne, jedoch die Temperatur war noch angenehm. Den Einfluss des Golfstroms merkt man hier überall. Die Häuser haben teilweise große Palmen im Garten und Blumen blühen noch hier und da. Die Pinien in den Gärten der Häuser oder am, Wegesrand erinnern zudem mehr an die Südfranzösische Mittelmeerküste als an die Atlantikküste in Nordfrankreich.

Nach unserer Wanderung fuhren wir zum Supermarkt Super U Parkplatz. Wir wollten noch ein wenig einkaufen und dann gleichzeitig auf den 6 für Wohnmobile freigegebenen Parkplätzen übernachten. Aber überraschender Weise war der Supermarkt geschlossen. Den, es war heute der Saint Martins Tag und viele Shops etc. hatten zu. Umso besser für uns. Ohne Störung der einkaufenden Menschen parkten wir auf dem Wohnmobilbereich des Super U und verbrachten einen ruhigen Nachmittag. Ich war noch kurz beim nahegelegenen Carrefour und habe 1 Baguette gekauft sowie ein paar weitere Kleinigkeiten. Am Abend unternahm ich noch einen Spaziergang an den Strand wo ich auf das Schloss von Dieter Hallervorden stieß. Er hat sich in Ufernähe eine Insel mit einem Schloss gekauft. Bei Ebbe kann man auf die Insel laufen. Jedoch lässt es niemanden auf die Insel. Recht hat er.

Der restliche Abend verlief wie immer. Gemütlich…..

Fotos: Strand am Campingplatz bei Plougrescant am Morgen bei Ebbe – Überall Austernzucht, Wanderung im Traoiero Tal von Tregastel, Abendaufnahme beim Gassi gehen von Didis Schloss auf seiner Insel.

Tag 21/ Sonntag 10 November:

Von Treguier nach Camping Beg Ar Vilin bei Plougrescant

Wieder nach einer sehr ruhigen Nacht sind wir gegen 10 Uhr aufgebrochen um heute eine Strecke von 10 km zu fahren. Unser nächstes Ziel sollte der Campingplatz Beg Ar Vilin bei Plougrescant sein.

Er hat noch genau 1 Tag offen und schließt am 11.11 seine Pforte. Der sehr schöne Campingplatz liegt auf einer kleinen Halbinsel direkt am Bretonischen Küstenwanderweg. Die Übernachtung in der Nebensaison kostet uns mit Hund und Strom 17€ die Nacht. Das ist überaus fair, vor allem da alles sehr gepflegt ist und auch die Duschen sowie die Abspülplätze warmes Wasser bieten. Kurz nach dem Ankommen habe ich meine Wanderschuhe angezogen und habe eine fast 12km Wanderung gemacht.

Der Wettergott hat es heute gut mit uns gemeint und die graue Wolkendecke hat einem schönen blauen Himmel weichen müssen. Bei angenehmen Temperaturen konnte ich kurzärmelig die Wanderung beginnen. Es war ein Traum. Immer an der Küste entlang mit Blick auf das Meer in dem scheinbar unendlich viele kleine Felseninseln sichtbar sind. Wie Perlenschnüre oder auch manchmal wie der Rücken von einem Seeungeheuer ragen sie aus der glatten Wasseroberfläche. Der Himmel neigt sich am Horizont direkt ins Meer und die verschiedenen Blautöne verschmelzen so derart, dass man manchmal nicht erkennen kann ob es noch Meer oder schon Himmel ist.

Die grauen Granitbrocken welche überall verteilt am Ufer oder im Meer herumliegen geben ein besonderes, bislang von mir nirgend wo anderst gesehenes Bild ab. Teilweise schimmern diese Felsen durch die Sonne in Rosa Farben. Nach ca. 6 km verlässt mein Wanderweg die Küste und der Weg zieht sich auf kleinen Wegen den Berg hoch. Teilweise wandert man an wunderschönen Häusern vorbei, teilweise hat man wieder einen unglaublich schönen Ausblick aufs Meer. Bei diesem Wechselbad der Schönheiten vergeht die Zeit wie im Fluge und so bin ich schon bald wieder zurück beim Campingplatz. Diese Wanderung wird mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben.

Xiangyang hatte kurz bevor ich zurück gekommen bin, das leckere Mittagessen zubereitet. Lachs stand auf dem Speiseplan. Wie immer lecker von ihr zubereitet. Nach dem Essen war jetzt Xiangyang dran, den es war wieder Ebbe. Mit Gummistiefeln an Ihren Füßen und Eimer sowie Rechen bewaffnet wollte Sie Krebse fangen. Während Sie das tat, habe ich einen Großputz am Sprinter durchgeführt. Reisen mit einem Hund ist schon besonders. Überall waren Leo’s Haare und natürlich auch Schmutz von uns, sowie Staub durchs fahren. Ich war gerade fertig, da ist Xiangyang zurück gekommen. Leider hatte sie kein Glück, die Krebse aber dafür.

Nicht viel später verabschiedete sich die Sonne und ein sehr schöner Tag neigte sich dem Ende.

Fotos:

Tag 20/ Samstag 9 November:

Von Martin Plage bei Saint Brieux nach Paimpol und weiter nach Trequier.

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht sind wir früh morgens aufgewacht. Bei leichten Regen und sehr grauem Himmel sind wir nach unserem Frühstück in Richtung Paimpol aufgebrochen. Dort wollten wir eigentlich uns in Ruhe das Städle anschauen und dort auch übernachten. Allerdings war Paimpol überschaubar groß und so verbrachten wir nicht zu lange im Ort.

Paimpols Bedeutung als Fischereihafen wuchs durch das Aufkommen des Kabeljaufangs im frühen 15. Jahrhundert. Die Flotten befischten weite Teile des Nordatlantiks bis hoch zur Kanadischen Küste. Ab dem 19. Jahrhundert fuhren sie auch in isländische Gewässer und das unter härtesten Arbeitsbedingungen für die Mannschaften. Gegen 1895 schlugen mehr als 80 Schoner in Paimpol ihr Winterquartier auf. Während der Fangsaison hatten die bretonischen Fischer ihren Stützpunkt auf Island. Dort gibt es noch heute ein französisches Museum, und die Straßennamen sind zweisprachig.

Unser nächstes Ziel sollte Trequier sein, welches nur ca. 17 km entfernt im Landesinnere liegt.

Trequire die ehemalige Bischofstadt verdankt seine Berühmtheit sowohl dem bekannten Philosophen Ernest Renan, wie auch dem Heiligen Yves, Beschützer der Armen und Schutzpatron der Bretonen und Anwälte. Die Hafenstadt, in der sich die beiden Flüsse Jaudy und Guindy treffen, lernt man am besten bei einem Spaziergang kennen. Viele Künstler und Kunsthandwerker kann man dabei bei der Arbeit zusehen. Die meisten Fachwerkbauten, stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Was man aber auf keinen Fall verpassen sollte ist der Besuch der im gotischen Stil errichteten Kathedrale Saint-Tugdual. In ihr wird der Saint-Yves, der berühmte bretonische Heilige verehrt. Dabei sollte man den Kreuzgang dessen Eingang rechts neben der Kathedrale ist nicht vergessen.

Übernachtet haben wir in Trequire auf dem städtischen Wohnmobilstellplatz welcher gratis ist und malerisch direkt am Fluß Le Guindy liegt. Die Nacht war herrlich ruhig.

Fotos: Kirche in Paimpol und Häuser am Hafen von Paimpol

Fotos: Trequire Kathedrale und Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz, Blick auf den Le Guindy mit dem Wohnmobilstellplatz

Tag 19/ Freitag 8 November:

Vom Campingplatz in Dinard ging es zuerst nach Saint Jacut de la Mer, dann weiter zum Cap Frehel und anschließend zum Übernachtungsplatz Martin Plage bei Saint Brieux.

Heute morgen war das Wetter weniger toll. Ganz leichter Nieselregen sowie wenig Sicht. Sonne war wohl heute nicht zu erwarten.

Wir sind nach dem Frühstück und Abwasser ablassen an der Küste ein wenig weiter gefahren bis nach Saint Jacuts de la Mer. Da dieses Städtchen sich vehement gegen Wohnmobile ( überall Höhenbegrenzung und Verbotsschilder) wehrt, sind wir nach einem kurzen Zwischenstopp gleich weitergefahren. Auch hat das Nieselregen Wetter dafür gesorgt, dass dieser wohl sehr besuchte und wahrscheinlich auch sehr schöner Ort uns heute nicht besonders gefallen hat.

Wir folgten kleinen Landstraßen bis zum Cap Frehel. Der Leuchtturm am Cap selbst war in leichten Nebel getaucht kaum auszumachen, so dass auch dies uns nicht zu einem Stopp animieren konnte.

Jedoch nur ein paar Kilometer entfernt und einige Höhenmeter tiefer ( 60 Meter über Null) war ein dem Wetter entsprechend herrlicher Blick über die Küste die Belohnung. Wir stoppten auf einem kleinen Parkplatz und machten uns ein Mittagessen. Da hier übernachten verboten war fuhren wir anschließend noch ein paar hundert Meter weiter zu einem anderen Parkplatz direkt oberhalb einer malerischen Bucht. Hier unternahmen wir auch eine kleine Wanderung um anschließend wieder weiter zu fahren.

Unser nächstes Ziel sollte ein für Wohnmobile genehmigter Platz direkt in einer Bucht am Sandstrand Martin Plage nach Saint Brieuc sein. Der Platz ist in der Nebensaison perfekt. In der Hauptsaison möchte ich hier aber nicht sein. Der Strand ist bekannt bei Muschel und Seafood Liebhaber. Es gibt hier Wildaustern in großer Anzahl auf den Felsen, sowie Miesmuscheln und wohl auch Jakobsmuscheln. Ebenso müssen sich Krebse und Hummer hier in den Felsen und Untiefen verstecken. Zumindest aber liegen sehr viele hübsche Jakobsmuscheln Hälften im Sand verteilt. Da gerade Ebbe war, dauerte es nur wenige Augenblicke und Xiangyang steckte in Ihren Gummistiefeln, war sogleich mit Rechen und Eimer bewaffnet auf dem Weg ins Meer.

Leo und ich folgten ihr eine Zeitlang bis uns das Wasser zu hoch war. Wir machten stattdessen einen Spaziergang am Strand entlang. Leo traf auf einen Golden Retriever und es hatte den Anschein die beide mögen sich sehr. Sie spielten eine Weile miteinander bis sich unsere Wege wieder trennten.

Mittlerweile war es kühl geworden und wir drei trafen uns wieder am Strandzugang. Kurz danach waren wir wieder im Wohnmobil, schalteten die Heizung ein und ließen den Tag ausklingen.

Fotos: Bucht beim Cap Frehel sowie Muschelvielfalt am Martin Plage

Tag 18/ Donnerstag 7 November:

Heute ist ein easy Tag auf dem Programm gestanden. Nach dem Frühstück habe ich kurz unser Mittagessen vorbereitet. Xiangyang hatte ein wunderbares Stück Entrecote mit ca. 600 gr. gekauft. Dies galt es leicht zu würzen und mit Olivenöl eingerieben ein paar Stunden an der Luft ruhen zu lassen.

Anschließend habe ich meine Wanderschuhe angezogen und bin auf dem Küstenwanderweg GR34 vom Campingplatz nach Saint-Lunaire gewandert. Wieder ein mal hatte ich die Möglichkeit einen sehr schönen Küstenabschnitt zu wandern. Auf dem Weg geht es ständig ein wenig auf und ab, immer der Küstenlinie folgend, teils direkt am Abgrund entlang. Während der Wanderung passiert man sehr schöne Buchten und zu dieser Jahreszeit verlassene Strände. In Saint Lunaire angekommen habe ich mir ein wenig das Städle angesehen und bin nach einer kleinen Stärkung wieder den gleichen Weg zurück zum Campingplatz gegangen.

Trotz der kühlen Temperatur war ich gut durchgeschwitzt und Xiangyang hat mich zuerst zum duschen geschickt. Erst danach durfte ich das Steak zubereiten. Es gelang mir auf den Punkt und mit vollem Bauch haben wir uns danach ein wenig ausruhen müssen. Da wir morgen weiterreisen habe ich etwas später unsere Frischwasservorräte wieder nachgefüllt und Xiangyang ist bei Ebbe auf Wildausternjagd gegangen. Ihr Fang war in etwa 1/2 kg reines Austernfleisch ohne Muscheln, das in Relation zum Campingplatzpreis gesetzt, bedeutet wir haben nur die Hälfte von den 88€ für 4 Nächte bezahlt. Somit hat sich der Platz wirklich gelohnt.

Den Späten Nachmittag und folgenden Abend haben wir, wie in letzter Zeit gut geübt, langsam und stressfrei ausklingen lassen.

Fotos: Am Küstenwanderweg GR34 nach Saint Lunaire und zurück, Entrecote und Xiangyang’s erfolgreiche Wilde Austern Jagd. 😉

Tag 17/ Mittwoch 6 November:

Heute ging es von Dinard nach San Malo, dann nach Dinan und zurück mit Einkaufsstopp beim Supermarkt Super U kurz vor Dinard.

Heute Stand nach dem Frühstück Sightseeing auf dem Programm. Zuerst ging es nach San Malo. Etwas außerhalb vom Zentrum haben wir am Straßenrand geparkt. Nach 40 Minuten Fußweg, größtenteils an der befestigten Ufermauer entlang waren wir bei der Altstadt.

San Malo ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und gehört aufgrund ihres originalgetreuen wiederaufgebautem Stadtkern und der Festungsanlagen zu einem der meistbesuchten Orte in Frankreich.

Die Blütezeit erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel, sowie auch Kaperfahrten, Schleichhandel und Sklavenhandel erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde eine eigene Republik ausgerufen, die jedoch nur bis 1594 bestand. 

Die Altstadt von San Malo ist von hohen Granitmauern umgeben und war einst eine Hochburg für Freibeuter. Freibeuter oder auch Korsaren genannt waren keine regulären Piraten, sondern vom König gebilligte und auch geschützte Piraten. Die Kathedrale von Saint-Malo im Zentrum der Altstadt wurde im romanischen und gotischen Stil erbaut und besitzt Buntglasfenster mit Darstellungen der Stadtgeschichte. Die gesamte Altstadt von San Malo ist mit einer begehbaren Mauer gesichert.

Diese Stadtmauer kann man vollständig gemütlich in 1 bis 1 1/2 Stunden umrunden. Dabei hat man herrliche Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln. Drei dieser Inseln Grand Be und Petit Be sowie das Fort National sind bei Ebbe trockenen Fußes erreichbar. Das Fort National hat Xiangyang zu Fuß dank Niedrigwasser erreicht. Ich habe mit Leo dafür trockenen Fußes die Altstadt auf der Mauer umrundet.

In San Malo gibt es einen der höchsten Gezeitenunterschiede Europas. 12 Meter können zwischen Ebbe und Flut liegen.

Nachdem wir genug von San Malo genügend (es gibt bestimmt noch viel mehr in San Malo zu entdecken) erlebt hatten machten wir uns auf den Weg nach Dinan. Die Entfernung von San Malo nach Dinan betrug ca. 40 km.

Dinan wurde im WW2 vollständig von den Bomben der Alliierten verschont. Dadurch konnte diese Stadt sich ihren Mittelalterlichen Charm erhalten. Viele der reich verzierten Fachwerkhäuser mit ihren Spitzgiebeln zeugen vom vergangenen Reichtum der Stadt. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert tummelten sich hier Tuchweber und Gerber. Heute ist diese Straße fester Bestandteil jedes Dinan-Besuchs. Auch des unseren. Viele Läden verkaufen zudem leckere Spezialitäten der Region. Hier musste ich natürlich auch etwas leckeres für uns kaufen.

Nach einem ausführlichen Rundgang in Dinan waren wir doch sehr müde und hatten keine Lust mehr auf noch mehr Kultur. So entschieden wir uns zurück in Richtung Campingplatz zu fahren. Unterwegs stoppten wir bei einem Super U Supermarkt. Dieser war wirklich Super Groß. Wir hatten den Tipp bekommen, in diesem Super U bekommt man frische Jakobsmuscheln zu einem fairen Preis. Dies hatten wir natürlich ausgenützt.

Nach dem einkaufen ging es noch ca. 10 km weiter bis wir auf unserem Stellplatz waren. Nach einem leckeren Abendessen mit aus Dinan mitgebrachten Spezialitäten und Duschen war Schicht im Schacht und entspannen angesagt.

Fotos: San Malo, wieder eine Notre Dame de Eglise, Blick auf das Fort wo Xiangyang hingelaufen ist, Auf der Mauer um die Altstadt, ich dachte die Möwe ist hingepeppt…, Leo auf der Mauer auf der Lauer, Alles nach dem WW2 neu wieder aufgebaut.

Fotos Dinan: Das Gerberviertel, schöne alte Häuser mit Touristenläden überall, zum Glück war nichts los, will nicht wissen was im Sommer hier los ist.

Tag 16/ Dienstag 5 November:

Heute startete der Tag mit einem Absturz meinerseits. Ich wollte aus dem Bett steigen, Xiangyang war schon eine Weile wach, dabei habe ich nicht geschaut ob Leo unter bei der Treppe sitzt. Als ich dabei auf ihn leicht getreten bin, hat er gleich aufgeschrien. Ich habe vor Schreck das Gleichgewicht verloren und bin Rückwärts der Länge nach zwischen Küchenblock und Badezimmer zu Fall gekommen. Leo war total verstört und ich auch. Xiangyang war zu Tode erschrocken und sagte ich soll mich erst mal nicht bewegen. Zum Glück ist uns beiden aber nichts geschehen.

Abgesehen von diesem Start war es ein easy Tag. Wir haben nicht viel getan. Xiangyang ist morgens nach Dinard zum Wochenmarkt gegangen und hat frische noch lebende Shrimps sowie etwas Obst gekauft. Ich bin während dessen mit Leo nochmals ein Stück des Küstenwanderweges gegangen. Da die Sonne herauskam konnten wir bei angenehmer Temperatur im Freien Kochen und Essen. Nach dem Mittagessen haben wir relaxt und etwas später bin ich zum nahegelegenen Supermarkt gegangen und habe ein wenig Getränke eingekauft.

Ansonsten gibt es tatsächlich nichts spannendes zu berichten.

Fotos: Leo und ich auf dem Küstenwanderweg GR34, Mittagessen

Tag 15/ Montag 4 November:

Vom Parkplatz P8 beim Mont Saint Michel nach Cancale und weiter nach Dinard

Der Morgen war extrem nebelig und wir waren froh bereits gestern Mont Saint Michel besucht zu haben. Auf dem Wohnmobil Stellplatz waren heute morgen nur noch Wir und 2 andere Wohnmobile. Alle anderen, überwiegend Franzosen waren gestern Abend noch abgereist. Es waren ja bis gestern noch Herbstferien.

Wir sind dann auch gleich nach dem Frühstück losgefahren. Unser Ziel sollte Cancale sein. Die Bretonische Hauptstadt der Austern. Wieder über kleinere Straßen und später auch am Meer entlang führte uns der Weg nach Cancale. Dabei sind wir immer wieder durch schön kleine Orte gefahren. Der Weg war wieder ein Genuss, zumal auf diesen kleineren Straßen sehr wenig Verkehr ist.

5 Minuten Fußweg bis zur Hafenpromenade, etwas außerhalb von Cancale gibt es einen Gratis Parkplatz auf dem selbst Wohnmobile parken können. Übernachten geht hier allerdings nur schwer, da der Platz extremes Gefälle hat. Ansonsten gibt es zwar sehr viele Parkplätze aber überall mit Höhenbegrenzung. Alternativ kann man bis 6 Meter Fahrzeuge an der Hafenpromenade parken, dort sind die Parkgebühren allerdings recht hoch.

Cancale ist wieder eines dieser bezaubernden Küstenstädtchen mit schönen Steinhäusern in kleinen Gassen. Unser Ziel war aber zuerst der Austernmarkt vorne am Hafen. Dort kann man von den Austernbauern frische Austern kaufen. Entweder zum mitnehmen oder eben zum gleich essen. Wir haben uns für beides entschieden. 12 Austern sofort gegessen und 12 mitgenommen.

Die direkt gegessenen Austern waren eine Auswahl der vor Ort im Meer zu findenden Austern. Unterschiedliche gezüchtete und auch 2 Wild gewachsene Austern. Sie schmeckten tatsächlich alle unterschiedlich. Dafür bezahlten wir 14€ mit Zitrone und öffnen. Für 12 Austern Nr.3 zum selber öffnen bezahlten wir dann nur 4.50€. Nach dem Essen sind wir noch ein wenig durch den Ort gelaufen und Xiangyang hat sich eine schöne Jacke im Bretonischen Still gekauft. Im Anschluss gong die Fahrt noch eine kurze Strecke weiter bis Dinard.

In Dinard sind wir auf einen Campingplatz gefahren. Unser gewählter Platz liegt sehr schön erhöht mit freier Sicht auf eine sehr schöne Sandbucht. Von hier aus kann man wunderbar das stetige Wechselspiel der Gezeiten beobachten. Wir werden hier erstmal 4 Nächte verbringen und uns ein wenig vom Reisen ausruhen und sozusagen ein wenig Urlaub von der Reise machen.

Ich bin Nachmittags auf einem tollen Küstenweg nach Dinard gewandert. Dieser Küstenweg GR34 führt die ganze Bretonische Küste ( über 1000km ) entlang. Von dieser Strecke konnte ich heute ca. 8 km gehen. Man kommt dabei an allen Stränden von Dinard vorbei und hat gleichzeitig einen tollen Blick auf die Küstenlandschaft, die schönen alten Villen und Gebäude sowie natürlich auf die schönen Strände.

Dianard das Brighton der Bretagne. Blau-weiß schmücken die Strandzelte im Sommer die Strände von Dinard welches im Norden der Bretagne liegt. Das Seebad gilt als Perle der Smaragdküste. 1875 hatte der Verleger Albert Lacroix, das unscheinbare Fischerdorf für die Pariser Welt entdeckt. Seine Villenkolonie auf dem Hochplateau La Malouine ist eine architektonische Rarität.

1859 entstanden am Strand L’Écluse das erste Casino, ein Grand Hotel und eine Badeanstalt mit rollenden Kabinen. 1887 legte ein Schotte den ersten Golfplatz Frankreichs an.

Bis zur Jahrhundertwende avancierte Dinard zum exklusivsten Seebad Frankreichs. Richard Wagner war hier Gast bei Madame Judith Gautier.

Pablo Picasso machte Urlaub mit seiner Familie in einer bescheidenen Ferienwohnung. Doch in den Villen, Parks und Promenaden im Stil der englischen High Society ist der Glanz der Belle Époque immer noch sichtbar.

Seit 1989 feiert Dinard immer Anfang Oktober drei Tage lang mit einem Film Festival seine Verbindungen zum Vereinigten Königreich.

Nachdem ich ein wenig durch diese schöne Stadt gebummelt bin führte mich der Weg zurück zum Campingplatz. Dort angekommen merkte ich schon ein wenig die fast

Fotos: Häuser der Bretonischen Austern Hauptstadt Cancale, Austernmarkt Cancale, Küstenwanderweg GR34 ein Stück weit und Ansichten von Dinard

Tag 14/ Sonntag 3 November:

Von Pontorson zum Parkplatz Nr. 8 beim Mont Saint Michel, näher geht’s nicht mit dem Wohnmobil.

Fußweg vom Parkplatz zum Mont Saint Michel. Alternativ kann man auch die Shuttlebusse nehmen. Da darf Leo aber nicht mitfahren.

Heute morgen sind wir früh schon von Pontorson zum Parkplatz P8 nahe beim Mont Saint Michel gefahren. Bevor ich in den Parkplatz für Wohnmobile gefahren bin habe ich Xiangyang aussteigen lassen. Xiangyang wollte schon früh zum Mont Saint Michel um möglichst wenig Touristen um sich zu haben. Sie hat dann direkt einen der ersten Shuttle Bus zum Mont Saint Michel genommen.

Ich habe in der Zwischenzeit noch ein eine kleine Spazierfahrt gemacht. Zum einen wollte ich nicht zu früh in den 24 Stunden Parkplatz für Wohnmobile einfahren, da wir sonst morgen, wieder sehr früh raus fahren müssen und zum anderen wollte ich unsere Lithium Batterie wieder ein wenig aufladen. Durch das viele kochen und immer nur kurze Strecke fahren, war der Batteriestand bei 44% = 88AH angekommen. Ich wollte ein wenig mehr Kapazität in der Batterie haben. Es war nicht sicher ob wir 2 Tage hier auf dem P8 bleiben. Am Ende des Tages, nach erfolgter Besichtigung haben wir entschieden 1 Tag reicht uns hier.

An der Grenze der Normandie und der Bretagne gelegen, bezaubert der Klosterberg Mont-Saint-Michel Reisende aus aller Welt. Der Mont Saint-Michel gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Er bietet seinen Besuchern ein unvergessliches Panorama auf seine Bucht und das Meer.

Die Ursprünge des Heiligtums gehen auf das Jahr 708 n.Chr. zurück. Aubert, der Bischof von Avranches, errichtete auf dem Felsen ein Heiligtum, nachdem ihm der Erzengel Michael (daher Mont Saint Michel) der Legende nach drei Mal erschienen war.

Die Mont-Saint-Michel beeindruckt mit einer legendären Silhouette, die geprägt ist von der auf dem Berg thronenden Abtei. Der erste Sakralbau wurde bereits im 8. Jahrhundert in Auftrag gegeben und schon im Jahr 1017 wurde mit dem Bau des heute noch erhaltenen Klosters begonnen.

Im Mittelalter erlebte die Insel ihre erste Hochphase als beliebte Pilgerstätte. Die Schreibstube der Abtei war bis über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und geschätzt. Auch heute noch seht ihr in den Museen der Insel einige Überbleibsel dieser Zeit. Während des Hundertjährigen Krieges konnten die englischen Feinde die Burg nie einnehmen, denn mächtige Mauern schützten Abtei und Bewohner vor der Invasion.

Während der französischen Revolution wurde das Kloster zum Gefängnis umfunktioniert. Erst Kaiser Napoleon III. ließ das Dorf restaurieren und in etwa den Zustand versetzen, in dem er sich jetzt befindet.

So verbrachten wir den Tag damit diesen Ort zu besuchen und zu besichtigen. Besonders die Abtei ist beeindruckend. Riesig und Massiv von Außen. Innen verwinkelt, unzählige Gänge und Türen, Bögen und Räume. Jedoch nur ein paar wenige dieser Räume darf man besichtigen. Aber dies reicht schon um einen Eindruck dieses besonderen Ortes zu bekommen. Es scheint oft mehr eine Burg als ein Kloster zu sein, dann aber wieder betritt man die Kirche oder andere gesegnete Bereiche und erkennt den Christlichen Grund dieses Platzes.

Da Leo nicht auf den Felsen darf, hatten wir uns aufgeteilt und sind abwechselnd auf dem Mont Saint Michel gewesen. Dies hatte auch den Vorteil, jeder konnte für sich selbst entscheiden was er sehen und bestaunen wollte.

Nach dem Besuch des „Felsen“ haben wir nicht mehr viel unternommen. Mehr oder weniger den Abend mit Lesen und Schreiben verbracht. Morgen soll es schon früh nach Cancale gehen. Austern stehen wieder auf dem Programm.

Fotos: Auf dem Fußweg zu Mont Saint Michele, Im Saint Michele, Kreuzgang mit Blick auf das Meer, Tretmühle als Lastenaufzug, unendlich viele Gänge und Winkel sowie Türen, Schafe welche gerade Salzhaltiges Gras essen.

Tag 13/ Samstag 2 November:

Vom Wohnmobilstellplatz nach Pontorson

Da wir heute Morgen langsam aufgestanden waren, kamen wir auch erst spät los. Wir stoppten nochmals für ein paar Stunden am nächsten Strandabschnitt. Hier gab es geführte Ebbe Wanderungen. Jedoch alle in Französisch. Somit nahmen wir nicht daran teil. Xianygang und Leo gingen ein Stück ins Watt hinaus. Ich spazierte nur am Ufer entlang. Nach einem leckeren Nudelgericht mit Xiangyang’s Muscheln vom Vortag als Mittagessen ging es weiter nach Pontorson.

Wir wollten heute am Spätnachmittag nicht mehr zum Mont Saint Michel Parkplatz fahren. Zum einen kostet der Parkplatz für 24 Stunden jeweils 16€ und zum anderen sollte morgen am Sonntag der Eintritt in die Abtei umsonst sein. Somit planten wir morgen früh die paar Kilometer noch zu fahren.

In Pontorson gibt es zudem wieder einen Stadtnahen Gratis Wohnmobilstellplatz. Den sind wir angefahren und hatten Glück noch einen guten Platz zu bekommen. Danach machte ich mich mit Leo auf zu einer kleinen Stadtbesichtigung. Es ist ein schönes Städtchen mit einer im Zentrum liegenden imposanten Kirche, welcher dem Mont Saint Michel ein wenig ähnelt.

Die Kirche Notre Dame Eglise ist aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Sie wurde auf Grund eines Gelübdes von Wilhelm dem Eroberer von den gleichen Leuten wie der Mont Saint-Michel erbaut. Im romanischen und frühgotischen Stil beherrscht sie ihre Umgebung durch ihre mächtige Erscheinung und durch den von zwei romanischen Türmchen und verschiedenen Skulpturen geschmückten Eingangsbereich.

Neben dieser Kirche gibt es noch ein paar schöne alte Straßen welche etliche Restaurants beherbergen. Auf jeder Speisekarte welche ich angeschaut habe, gab es neben Austern auch Lammgerichte. Dies liegt an dem Gras welches die Schafe essen können. Es ist durch die Weiden welche direkt am Meer liegen, salzhaltig und dies macht wohl das Fleisch der Schafe sehr zart.

So war es dann auch für das Abendessen klar, was es geben sollte. Austern und Lamm.

Fotos: Städtischer Wohnmobilstellplatz in Pontorson, Kirche Notre Dame Eglise, Lammstraße, Fischhändler mit allem was das Feinschmeckerherz begehrt, Abendessen mit Austern als Vorspeise und Lamm als Hauptgang sowie Eis mit Cognac als Dessert.

Tag 12/ Freitag 1 November:

Von La Haye an den Strand von Dragey Ronthon

Nach dem Frühstück ging die Fahrt über D143 südöstlich um in die Nähe von Mont Saint Michel zu kommen. Die D143 war zeitweilig ein einspuriges Sträßle, welches aber keine Schwierigkeiten machte weil es kaum verkehr gab. Dafür konnte man wieder einen guten Eindruck vom ländlichen Hinterland der Normandie erlangen.

Den Platz den wir für heute gewählt hatten lag auf einem Privat Grundstück der Seenotrettung direkt hinter einer großen Düne am Meer. Es waren nur ein paar andere Wohnmobile da. Man kann wenn man will als Obolus, bei Abreise eine kleine Spende hinterlassen. Der Platz ist zu empfehlen, jedoch im Sommer sicherlich sehr voll. Vom Camper ist man mit wenigen Schritten schon auf der Düne und nach überqueren dieser direkt am leeren ( bei Ebbe ) Meer. Dieser Wasserstand war wieder Optimal für Xiangyang. Sie machte sich sogleich wieder auf die Muscheljagd. Ich bin derweil mit Leo am Strand entlang gewandert. Von diesem Starnd aus hatten wir das erste Mal die Möglichkeit in der Ferne Mont Saint Michel zu sehen. Morgen wollen wir dorthin aufbrechen.

Der Abend wurde ohne nennenswerte Vorkommnisse wieder gemütlich verbracht.

Fotos: Privater Stellplatz gegen eine kleine Spende. direkt hinter einer Düne, Leo auf der Düne und im Hintergrund Mont Saint Michel

Tag 11/ Donnerstag 31 Oktober:

Von Barfleur nach Saint Vaast la Hougue, weiter nach Valognes und La Haye

Nach dem Frühstück unternahmen wir nochmals einen ausgiebigen Spaziergang durch Barfleur. Einige der großen Fischerboote kamen gerade von ihrem Fang zurück und man konnte das treiben der Fischer und Ihren Kunden beobachten. An einem großen Fischstand wollten wir die berühmten Barfleur Miesmuscheln kaufen, aber es gab keine. Uns wurde erklärt es ist jetzt nicht die Saison für Miesmuscheln sondern für Jakobsmuscheln.

Das Städtchen Barfeur mit seinen ca. 600 Einwohnern liegt an der Spitze der Cotentin Halbinsel in der Landschaft Val de Saire. Mit seinen typischen Granithäusern ist es wirklich sehr schön und immer noch ein echter Geheimtipp für Normandie Besucher und dass obwohl Barfleur in die Liste der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen wurde.

Man kann schnell an der Dachverzierung erkennen, welche Hausbesitzer reicher als andere sind. Auch befinden sich an vielen Häusern ganz oben am Giebel Haken, welche früher zum trocknen der Fischernetze, direkt am Haus benutzt wurden.

Im Mittelalter war Barfleur ein wichtiger Hafenort und gleichzeitig ein bekannter Schiffbauplatz in der Normandie. In dieser Zeit lebten hier bis zu 9000 Einwohnern. Während der Verbindung zwischen dem Königreich England und dem Herzogtum der Normandie von 1066 bis 1204 war Barfleur der beliebteste Hafen der Herrscher, um nach England überzusetzen.

So segelte auch Wilhelm der Eroberer von Dives Sur Mer begleitet von einem Lotsen aus Barfleur, auf dem Schiff Mora nach England um in der Schlacht bei Hestings, England zu erobern. Jedoch 1120 sank das Weiße Schiff, das den englischen Thronfolger und zahlreiche Adlige an Bord hatte, schon kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen.

Nach unserem Barfleur Abschiedsspaziergang ging es erneut nach Saint Vaast la Hougue. Xiangyang wollte unbedingt bei Ebbe zur 1 km entfernten Insel Ile Tatihou laufen.

Gegen 14:30 Uhr war es dann soweit. Das Meer hatte sich soweit zurückgezogen dass ein breiter Weg mit Kieselsteinen es ermöglichte zur Insel zu gehen. Dieser Weg wird hauptsächlich von den Austernzüchtern mit Ihren großen Traktoren benutzt, welche dann bei Ebbe ihre Austern Felder bestellen. Immer wieder fahren vom Land große Traktoren mit jungen Austern in die Felder hinaus und legen diese dort sicher auf Ablagen in Gittern ab. Gleichzeitig kommen wieder Traktoren mit Verkaufsfertigen Austern zurück von Ihren Feldern.

Ich bin mit Leo nur den halben Weg gegangen. Hunde sind auf der Ile Tatihou nicht erlaubt. Das Fort, welches auf der Insel liegt gehört auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Es ist schon witzig auf dem Meeresgrund entlang zu spazieren, wie wenn man auf dem Feldweg von Denkendorf nach Berkheim geht. rechts und links des Weges überall Felder. Eben nur kein Mais und Weizen, sondern ohne Ende Austern.

Nachdem Xiangyang und wir wieder von unseren kleinen Touren am Sprinter zurück gekommen waren, hat Xiangyang gekocht. Passend zur Saison, frische Jakobsmuscheln in Butter angebraten in Ei mit Tomaten. Extrem Lecker.

Nachdem Essen haben wir uns dann entschlossen Saint Vaast la Hougue zu verlassen, übernachten war ja nicht erlaubt. So war unser Reiseziel La Haye. Es sollte uns in die Nähe von Saint Michel bringen. Die Strecke war ca. 60 km lang und ging überwiegend auf Landstraßen immer geradeaus. In Valognes legten wir noch auf dem gratis Städtischen Womo Stellplatz einen Stopp ein und leerten unsere Toilette sowie das Grauwasser. Da der Stellplatz mitten in der Stadt an einem Bus Terminal liegt ist er zum Übernachten nicht zu empfehlen. Es ist einfach zu laut und nicht besonders schön.

Der Städtische Wohnmobil Stellplatz in La Haye ist dagegen ganz anders. Auch Gratis, perfekt angelegt, mit kostenlosem Trinkwasser und Abwasser Entsorgung. Er liegt zwar auch in der Nähe der Stadtmitte allerdings doch ein wenig abseits in einer sehr ruhigen Wohngegend. Ich habe kurz nach unserer Ankunft in der Dunkelheit noch unser Frischwasser aufgefüllt und danach noch einen Spaziergang zum Supermarkt gemacht um ein Baguette zu kaufen.

Nach meiner Rückkehr gab es noch ein kleines Abendessen, dann war aber auch schon bald danach Schicht im Schacht.

Fotos: Ein wenig Barfleur nochmals, Mittagessen und Auster Bauern in Saint Vaast la Hougue sowie Blick auf die nun trockenen Fußes zu erreichende Insel Ile Tatihou

Tag 10/ Mittwoch 30 Oktober:

Von Barfleur an die östliche Spitze bei Jonville und wieder zurück nach Barfleur

Gut ausgeschlafen sowie durch ein gutes Frühstück prima gestärkt habe ich heute eine kleine Wanderung unternommen während Xiangyang an Ihren Movies gearbeitet hat.

Mein Wanderziel war der 75 Meter hohe Leuchtturm von Gatteville an der Spitze der Halbinsel Cotentin. Er ist der zweithöchste Leuchtturm Frankreichs und auch Europas. 52 kleine Fensterchen schmücken den Leuchtturm, ca. 11.000 Granitblöcke wurden beim Bau verwendet. 1829 wurde mit dem Bau des Leuchtturms begonnen und 1835 wurde er dann Inbetrieb genommen. Seitdem führt er die Seeleuten durch die gefährliche Passage bei Barfleur. Man kann den Leuchtturm gegen 3€ auch besteigen. Es führen 349 Stufen bis zur ersten Aussichtsplattform. Danach geht es nochmals eine steile Stahltreppe mit ca. 14 Stufen auf die Ebene des Leuchtfeuers hinauf. Nun befindet man sich auf ca. 70 Metern und genießt einen spektakulären Blick über den Ärmelkanal sowie über die flache Landschaft der Normandie.

Die kleine Rundwanderung führte mich außer zum Leuchtturm durch eine abwechslungsreiche Gegend. Auf weichen angenehm zu begehende Wege durch ein Naturschutzgebiet, die felsige Küste entlang und über sandige Buchten zurück nach Barfleur.

Nach dem Mittagessen machten wir einen Ausflug an die Küstenspitze von Jonville. Dort soll man bei Ebbe gute Muscheln finden. Wir waren dort, es war auch Ebbe, aber Xiangyang war nicht so erfolgreich. Sie wollte Taschenmesser Muscheln finden, allerdings haben die sich heute gut vor Ihr versteckt.

Zurück in Barfleur gab es dafür als Ersatz leckere Jakobsmuscheln in Kräuterbutter. Danach ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Fotos: Sonnenaufgang in Barfleur, Leuchtturm von Gatteville, Blick vom Turm, Die Maria Statue „Petit Notre Dame“ schaut auf’s Meer um die Seefahrer zu schützen, am Strand bei Jonville beim Muscheln suchen, Abendessen.

Tag 9/ Dienstag 29 Oktober:

Von Cabourg über den Omaha Beach weiter nach Saint Vaast La Hougue und dann noch ein Stück nach Barfleur

Unser heutiges Ziel sollte Saint Vaast La Hougue sein. Ursprünglich wollten wir da auch übernachten.

Auf dem Weg dorthin sind wir am Omaha Beach vorbeigefahren und haben dort auch angehalten. Am Omaha Beach sind zu Ende des 2 Weltkrieg die Alliierten gelandet und haben sich einen heftigen Kampf mit den deutschen Soldaten geliefert. Dies war der Beginn von der Befreiung Hitlers.

Dabei sind an diesem Tag alleine am Omaha Beach ca. 2000 Soldaten gefallen….für was nur ???????

Für einen Machthaber…so ähnlich läuft es doch heute auch allerorts in der Welt. Ohne Krieg und Diktatoren können wir scheinbar nicht leben… ????

Danach sind wir die restliche Strecke nach Saint Vaast La Hougue weiter gefahren. Zu Beginn sind wir immer wieder an WW2 Museums und ähnlichem Vorbeigekommen. Der vergangene Krieg scheint hier jetzt eine ganz gute Einnahmequelle zu sein. Somit wenigsten etwas positives aus dieser grauenhaften Zeit.

In Saint Vaast La Hougue angekommen sind wir bis vor auf die ile La Hougue gefahren. Der Plan war hier zu übernachten. Aber Schilder bedeuteten das dies nicht OK ist. Somit haben wir einen ausgiebigen Stopp mit Mittagessen eingelegt. Xiangyang und Leo sind auf der Außenmauer des Forts um das Fort gewandert, während ich das Mittagessen zubereitet habe. Da gerade noch Ebbe war ist Xiangyang auch gleich auf Krebsjagd gegangen. Sie hat auch tatsächlich 2 Krebse gefangen. Während sie sich die beiden Krebse zubereitet hat, sind Leo und ich noch eine Runde spazieren gegangen.

Saint Vaast La Hougue ist neben diesen Fort, welches mit seinem gegenüberliegendem Schwester Fort zum UNESO Weltkulturerbe zählt, im besonderen sehr bekannt für seine leckeren Austern. Überall finden sich riesige Austernzuchtfarmen. Insbesondere bei Ebbe sind sie gut zu sehen. Außerdem fallen sie durch die vielen Traktoren auf welche zwischen den Austernbänken hin und her fahren.

Danach sind wir noch ins Zentrum gefahren um einen Übernachtungsplatz zu finden. So hätten wir noch einen Abendbummel durchs Städle machen können. Da auf allen Parkplätzen allerdings Wohnmobilfahrer nicht willkommen waren und es schon langsam dunkel wurde so entschlossen wir uns noch ein paar Kilometer weiter bis nach Barfleur zu fahren. Dort sind Wohnmobile willkommen.

Als wir dort ankamen war es schon fast dunkel. Barfleur zählt auch zu einem der schönsten Städtchen Frankreichs und bietet einen Gratis Wohnmobil Stellplatz ganz in der Nähe des Zentrums an. Direkt am Meer, jedoch durch eine Mauer vor hohem Wellengang geschützt. Scheinbar kann das Meer hier sehr wild und stürmisch sein. Allerdings behindert diese Mauer auch die Sicht. Aber man kann sehr leicht auf die Mauer gelangen und hat dann eine wunderbare Aussicht über das Meer (Ärmelkanal), man sieht den 70 Meter hohen Leuchtturm und blickt direkt auf das bezaubernde alte Städtchen Barfleur.

Nach einer notwendigen Gassi Runde mit Leo, einem Vesper, etwas lesen war der Tag dann auch schon wieder vorbei……

Fotos: Mahnmal am Omaha Beach, Fort Saint Vaast La Hougue, Austernfelder bei Ebbe und bei einsetzender Flut, Barfleur und ein Kugelblitz

Tag 8/ Montag 28 Oktober:

Von Honfleur über Villers Sur Mer nach Cabourg

Nach dem Frühstück machte Xiangyang einen Spaziergang zusammen mit Leo hoch zum Aussichtspunkt von Honfleur. Hier konnte sie die ganze Stadt überblicken und hatte zudem einen herrlichen Blick auf die mächtige Seine Brücke. Ich jedoch machte einen Spaziergang auf Seehöhe. Ich wollte mir den Bereich anschauen an welchem sich die Seine mit dem Atlantik vermischt. Es war für jeden für uns nochmals ein schöner Abschluss für den Besuch in Honfleur.

Danach machten wir uns auf den Weg nach Villers Sur Mer. Hier sollte noch 2 Tage ein Jakobsmuscheln Fest stattfinden. Leider war die Quelle auf die sich Xiangyang verlassen hatte unzuverlässig und das Fest war schon vorbei. Wir verbrachten daher nur kurze Zeit in dem Ort und fuhren dann weiter nach Cabourg.

Etwas außerhalb von Cabourg gibt es einen ordentlichen Wohnmobil Stellplatz der Stadt. Wieder einmal umsonst. Von hier aus ist man schnell am Strand wie auch in der Stadt. Der Platz war zu 50% belegt und bietet Platz für bestimmt 30 Wohnmobile. Jetzt aber war es überschaubar und man hatte genügend Abstand zueinander. Er liegt zudem noch schön an einem Kanal auf dem Segelschiffe und Katamarane anlegen. Bei Ebbe liegen sie allerdings auf dem Trockenen.

Cabourg ist eine mondäne kleine Küstenstadt in welcher herrlich restaurierte alte Villen das Zentrum bilden. Man kann sich gut vorstellen welch angenehme Zeit die damalige Prominenz und der Geldadel hier in der Sommerfrische hatten. Vom Zentrum mit dem Grand Hotel gehen die Straßen sternförmig in die Außenbezirke der Stadt. Xiangyang und ich sind mal wieder getrennte Wege gegangen. Sie wollte unbedingt an den Strand und die Ebbe ausnützen. Sie hoffte leckere Muscheln zu finden. Leo war bei ihr und sollte auf sie aufpassen.

Ich wollte mir die Stadt anschauen. Es war ein sehr angenehm Spaziergang vom Außenrand des Straßensterns auf der Hauptstraße entlang direkt in das Zentrum zu gehen. Schon von weitem kann man dabei das strahlend Weiß gestrichene Grand Hotel sehen. Die Straße war wieder gesäumt mit allerhand Läden und Geschäften. Immer wieder stieg einem leckerer Geruch aus den vielen Restaurants in die Nase. Man konnte Franzosen beim schlürfen von Austern und Miesmuscheln beobachten. Das war aber im Moment nichts für mich.

Am Grand Hotel legte ich im davorliegenden Park eine Pause ein und genoss einmal mehr die angenehm wärmende Spätherbst Sonne. Vom Grand Hotel ist es ein Katzensprung und man ist auf der Strandpromenade mit einem herrlichen Ausblick auf einen sehr schönen Strand. Da gerade Ebbe war, war der Strand riesig. Die Menschen wanderten darauf, spielten Fußball oder andere Sportarten, Hunde rannten herum, manche Menschen suchten Muscheln oder relaxten auf Handtüchern. Immer wieder preschten 3 Sulky’s mit schönen Pferden direkt am Meeresrand vorbei und zogen die Blicke auf sich. In der Ferne konnte man Strandsegler sehen, welche ihre Spuren mit hoher Geschwindigkeit in den von der Ebbe freigegebenen Sand zogen.

Nachdem ich eine Weile auf der Promenade entlang geschlendert war, konnte ich meine 2 sehen. Xiangyang war weit draußen um Muscheln bei Ebbe zu finden. Leo sprang immer um sie herum. Ich machte mich dann auf um sie zu erreichen, gab es aber irgendwann auf, da weit draußen der Sand noch sehr feucht war und mein Schuhwerk nicht optimal für ein Weitergehen war. So beobachtete ich meine 2 und das Treiben der anderen. Irgendwann kamen meine 2 dann auch wieder zurück und wir liefen gemeinsam mit Leo noch eine Weile im Sand herum. Immer wieder fand Leo einen Spielkameraden. Dank seiner 20 Meter langen Trainingsleine konnte er sich auch gut austoben.

Dann ging es zurück zum Camper wo wir uns ein wenig ausruhten. Am Abend sind wir dann nochmals in die Stadt gelaufen und haben uns angeschaut was hier Abends noch los war. Ich muss sagen Tagsüber war es interessanter.

Nach unserer Rückkehr sind wir bald schon müde und erschöpft eingeschlafen.

Fotos: Morgens in Honfleur im Park, Blick auf die Seine Brücke, Seine wo sie in den Atlantik fliest. Häuser in Cabourg, Muschelsucher im Kanal von Cabourg bei Ebbe, Strand von Cabourg

Tag 7/ Sonntag 27 Oktober:

Von Quiberville nach Honfleur

Gut ausgeschlafen, gut gefrühstückt, das Frischwasser aufgefüllt, WC entsorgt und Abwasser abgelassen sind wir vom Campingplatz in Quiberville in Richtung Honfleur aufgebrochen. Die Fahrt führte uns auf teilweise kleinen Landstraßen durch eine prächtige Landschaft der Normandie. Immer wieder ging es durch mystische Wälder und weite Ackerlandschaften. Bei schönem Wetter war es ein Genuss durch die Normandie mit unserem Camper zu bummeln.

Unser Ziel Honfleur ist ein wirklich schönes Städtchen am Ende der Seine. Hier fließt die Seine mittlerweile zu einem riesigen Fluss angewachsen schlussendlich in den Atlantik. Auf der einen Seite der Seine befindet sich die Groß und Industriestadt Le Havre und auf der anderen Seite das hübsche Städtchen Honfleur. Jedoch ist Honfleur nicht nur schön sondern auch ein wahnsinniger Touristen Hotspot. Reisebusse, Kreuzfahrtschiffe welche die Seine entlangfahren, sowie viele Tagestouristen überfüllen den Ort schnell.

Zudem jede Menge Wohnmobile. Für die gibt es aber einen Öffentlichen Wohnmobilstellplatz, welcher riesig ist. Ungefähr 150 Stellplätze, gut strukturiert und alle mit Stromanschluss. Dafür verlangt die Stadt 14€ für 24 Stunden parken inkl. Strom. Das geht ok. Den nur Parken auf dem Parkplatz ist schon recht teuer. Alternativen um Stadt nah zu sein gibt es ansonsten sehr wenige, bis gar keine.

Wir haben uns für diesen Mega Platz entschieden. Sicherlich ist der Abstand zu dem nächsten Wohnmobil nicht sehr weit, trotzdem konnte ich in meinem Klappstuhl nachmittags ungestört in der warmen Herbstsonne dösen und ein wenig lesen. Sogar mit ausreichendem Abstand zum nächsten Wohnmobil. Vom Platz aus, ist man innerhalb 10 -15 Minuten im wunderschönen Ortskern. Wir waren deshalb Nachmittags, Abends und Frühmorgens in der Stadt. Dadurch haben wir die Stadt 2 mal ohne die Mengen an Touristen erleben können. Dazwischen haben wir uns immer zum relaxen und übernachten in unseren Camper zurück ziehen können.

Honfleur ist neben seinem Gebäuden und Hafen auch für viele berühmte Maler bekannt, welche hier zeitweise gelebt und gearbeitet haben. Zudem gibt es im Zentrum eine der ältesten Holzkirchen Frankreichs. Diese selbst ist schon Besuchens wert. Besonders Abends. Die prächtigen alten Gassen sind gefüllt mit leckeren Restaurants, Pups, Boutiquen, Galerien, Kleiderläden und vielen weiteren Shops.

Honfleur bittet auch sehr schöne Parks, welche wir während unserem Aufenthaltes besucht haben. Hunde an der Leine sind dabei erlaubt. Anders wie vielerorts in Italien. Ebenso kann man direkt an der mächtigen Seine entlang spazieren gehen und den Süßwasserwellen zuschauen wie sie in den Atlantik hinein fliesen.

Alles in allem ist dieser Ort es wert zu besuchen, allerdings sollte man sich Zeit nehmen und nach Möglichkeit den Ort erst intensiv zu erleben, wenn die Tagestouristen weg sind.

Fotos: Honfleur bei Nacht

Tag 6/ Samstag 26 Oktober:

Ausflug vom Campingplatz nach Dieppe zum großen Markt

Früh sind wir aufgestanden und ohne Frühstück gleich losgefahren um gegen 9 Uhr in Dieppe zu sein. Geparkt haben wir dort direkt am Hafen bei der Wasserschutzpolizei auf dem Gelände. Das ist sogar erlaubt gewesen.

Vom Parkplatz sind es dann gerade einmal 10 Minuten zum Fischmarkt. Auf dem Weg dorthin passiert man die großen Fischerboote welche wohl tagelang auf See sind und dann mit hoffentlich guter Ausbeute zurück nach Dieppe kommen. Von Ihrer Anlegestelle wird dann der Fang direkt in den Fisch Großmarkt oder Kühlhäuser gebracht oder aber in bereitstehende Lkw verladen. Alles ist logistisch gut aufgebaut. Da man zum Fischmarkt für jedermann diesen Bereich passieren darf, bekommt man einen recht guten Einblick wie das hier mit dem Fang der Boote vonstatten geht.

Am Fischmarkt angelangt ist es dann für einen Fleischesser wie mich schon faszinierend was hier alles zum Verkauf angeboten wird. Es gibt sozusagen alles was im Meer so herumschwimmt oder auch krabbelt bzw. sitzt. Es sieht im Angebot einem Fischmarkt in China sehr ähnlich.

Xiangyang hat sich dann mit lebendigen kleinen Shrimps und Seeschnecken eingedeckt. Ich werde aber nur von den kleinen Shrimps ein wenig essen.

Danach ging es ins Zentrum von Dieppe. Hier war der eigentliche Markt. Über einige Straßen zog sich dieser Markt. Es wurde Gemüse, Obst, noch mehr Fisch, Brot und Backwaren, Honige, Kuchen, unzählige Käsesorten, frisch gekochtes essen und tausend mehr Dinge zum Verkauf angeboten. Es war zwar etwas anstrengend mit Leo durch die Menschen zu gehen, da er alle paar Meter eine neue Hundebekanntschaft traf, aber es machte trotzdem sehr viel Spaß.

Wir kauften auch verschiedene Brote und Käse ein. Sowie Wurst und ein „Normandieisches“ Grillhuhn mit gegrillten Kartoffeln. Das sollte später mein Mittagsessen werden. Zudem probierten wir leckeren Käsekuchen und Spinat Crepes. Irgendwann trennten wir uns und ich machte mich mit Leo auf den Rückweg zum Camper. Xiangyang genoss alleine noch das bummeln durch den Markt.

Als Xiangyang auch am Camper wieder ankam ging es zurück zum Campingplatz. Dort stürzte sich Xiangyang sogleich in die Küche und begann zu zaubern. Ich drehte mit Leo derweil eine ausgiebige Runde, so das er auch erschöpft und müde war. Neben meinem Grillhuhn bekam ich immer wieder von Xiangyang frische Shrimps auf meinen Teller serviert. Die schmeckten auch sehr lecker. Bei den Seeschnecken verweigerte ich allerdings.

Nachdem Essen war dann erstmal eine längere Ruhepause angesagt. Irgendwann kurz vor Dunkel werden hat dann Xiangyang Leo geschnappt und ist mit ihm die Abendrunde gegangen. Dabei hat Sie Leo abgeleint. Der hat dann nach kurzer Zeit jedoch das Weite gesucht, bzw. etwas gewittert was ihn interessiert hatte. Weg war er…. Aufgeregt kam Xiangyang zurück zum Camper und bat mich in der Trackerapp zu schauen wo Leo ist. Dummerweise war der Tracker aber schon in seinen Schlafmodus geschaltet, da ja nicht mehr geplant war so etwas zu tun. Kurze Rede, langer Sinn, es dauerte über eine Stunde bis wir ihn wieder gefunden hatten. Der Campingplatz ist zwar umzäunt aber er hat irgendwo ein Schlupfloch gefunden und wir sahen ihn außerhalb neben der Straße laufen. Dort wo immer wieder Autos entlang fahren. Schnell bin ich über den Zaun geklettert und mit einer List und Saitenwürstle haben wir ihn wieder ins Herz schließen können.

Danach ging es zurück in den Camper und wir waren uns einig, ihn nicht mehr so schnell abzuleinen. Bald danach war der Tag dann auch Geschichte und wir sind eingeschlafen.

Fotos: Fischmarkt in Dieppe, Seefischerei Hafen, Stadtmarkt, Kirche.. und Mittagessen

Tag 5/ Freitag 25 Oktober:

Von Le Treport nach Quiberville und dann zu einem Ausflug nach Veules-Les-Roses.

Xiangyang war nach dem Frühstück mit der Kabelbahn noch einmal ins Unterdorf von Le Treport gefahren um fangfrischen Seafood in der Markthalle zu kaufen. Zum einen Jakobsmuscheln und dann noch eine Art Heilbutt oder Steinbutt. Nach Ihrer Rückkehr sind wir dann zu einer kurzen Fahrt in Richtung Quiberville zu einem Campingplatz auf gebrochen, welcher noch genau 2 Tage offen hat. Mit der ACSI Karte kostete 1 Nacht 21,60€ inkl. Strom.

Der Campingplatz soll unsere Kurzzeitbasis für 2 Tage sein. Einfach um etwas zu relaxen, die Vorräte wieder aufzufüllen, ausgiebig zu duschen und um in Ruhe die Gegend zu erkunden.

Tollerweise hatte der Campingplatz eine Küchenraum. Den hat Xiangyang gleich nach unserer Ankunft entdeckt und sofort beschlagnahmt. Wobei das beschlagnahmen einfach war, den außer uns ist nur noch ein Wohnwagen am Platz.

Während Xiangyang die Muscheln und den Fisch zubereitete, bin ich mit Leo auf Campingplatz Erkundungstour gegangen. Der Platz ist in einen Bereich mit kleinen Bungalows und einen Campingbereich aufgeteilt. Er bietet einen geschlossenen Supermarkt, einen geschlossenen Pool und ein geschlossenes Restaurant. Aber das war ja zu erwarten. Dafür geöffnete Tischtennisplatten, geöffnete Boule Plätze und einiges weiteres um fit zu bleiben.

Nach meinem Rundgang kam ich pünktlich zum Essen zurück. Xiangyang hatte gerade ihr leckeres Essen fertig zubereitet. Leo und mir lief sogleich das Wasser im Mund zusammen. Besonders jedoch Leo, er tropfte förmlich.

Die Jakobsmuscheln waren sooooo lecker nach Chinesischer Art zubereitet. Der Fisch als zweiter Gang war zart und schmeckte hervorragend.

Nachdem dem Essen, durfte ich Abspülen und wir entschlossen uns eine kleine Mittagspause einzulegen. Das passte prima, da zeitgleich ein leichter Regen einsetzte.

Gegen 16 Uhr machten wir uns dann auf um in das nicht weit entfernte kleine Städtchen Veules-Les-Roses zu fahren. In diesem kleinen Städtchen entspringt der kürzeste Fluß, die Veules, Frankreichs. Nachdem er durch mehrere in der Stadt zufließende Bäche einiges größer geworden war, fließt er am Strand des Städtchen direkt ins Meer. Geschätzte Länge vielleicht 1 km.

Neben dieser Besonderheit ist das Städtchen auch deshalb Besuchens wert, weil die Architektur ein wenig anders zu den sonstigen Häusern der Normandie ist. Es wurden überwiegend sehr schöne kristalline Steine von der Steilküste für den Häuserbau benützt. Wir hatten auf jeden Fall eine schöne Zeit im Ort. Wir folgten einem vom Touristenbüro vorgeschlagen Rundweg, welcher von der Quelle bis zum Meer und wieder zurück durch den Ort führte. Dabei hatten wir zudem Glück, dass der angesagte Regen extra für uns eine Pause eingelegt hatte. Pünktlich am Auto wieder angekommen setzte er dann auch wieder ein.

Zurück am Campingplatz entspannten wir und hatten noch einen schönen Abend.

Fotos: Leo Morgens am Strand von Le Treport, Xiangyang beim Fische kaufen, Mittagessen 1’er Gang Jakobsmuscheln, Quelle von Frankreichs kürzestem Fluss, Häuser von Veules-les-Roses und am Strand von Veules-Les-Roses.

Tag 4/ Donnerstag 24 Oktober:

Vom Feld Übernachtungsplatz bei Epagny an die Küste der Normandie

Wir hatten bei 0,0 Geräuschen sehr gut geschlafen. Nur einmal bin ich kurz aufgewacht und habe gemeint ich treibe in einem Raumschiff in absoluter Stille durch das Weltall. Aber schnell war mir wieder bewusst ich bin immer noch gut geparkt auf der guten Mutter Erde. So konnte ich dann beruhigt weiterschlafen.

Nach dem Frühstück, Gassi gehen und dem starten der Motoren, ups, des einen Motors ging die Reise entspannt weiter. Unser heutiges Ziel sollte die Steilküste der Normandie sein. Der Wetterbericht versprach noch 2 Tage mit blauem Himmel, daher entschieden wir uns nun direkt an die Küste zu fahren. Die Fahrtstrecke dahin betrug ca. 175km.

Unterwegs in Roye stoppten wir an einer Intermarche Supermarkt Tankstelle und füllten den Tank wieder voll. 1 Liter Diesel für 1,60€. Leider gab es kein Premium Diesel. Premium Diesel ist in Frankreich eher unüblich. Mir sind bislang noch kaum Tankstellen mit Premium Diesel aufgefallen. Somit musste ich nun nach langer Zeit wieder Diesel mit Bioanteil ohne Reinigungsadditive tanken. Das sollte in Spanien wieder besser werden. Dort gibt es auch deutlich mehr Shell Tankstellen als hier in Frankreich. Unser Verbrauch lag bei ca. 9.6 Liter / 100km inkl. ein paar mal Heizen während der Nacht. Wir heizen ja mit Diesel. Somit ist der Verbrauch bislang ok.

Ohne Stress sind wir gegen 11:30 Uhr in Le Treport auf einem Wohnmobil Parkplatz welcher direkt oben auf einer der Kreideklippen liegt angekommen. Die Parkgebühr beträgt 8€ für 24 Stunden. Dafür hat man genügend Platz um auch ausreichenden Abstand (in der Nebensaison) zum Nachbar zu haben. Diese Plätze sind zwar nicht unser Fall, aber an vielen Sehenswürdigkeiten hat man kaum Optionen. Auch sind viele Parkplätze an der Küste hier mit 2,10 Höhenbarrieren für uns nicht anfahrbar.

Aber in diesem Fall war es ganz ok, den wir hatten einen prima Platz ergattert, mit Fernblick übers Meer bis zu den nächsten Steilküstenklippen. Nach einer kurzen Pause sind wir dann die unzähligen Treppen vom Oberen Le Treport ins Unterdorf von Le Treport hinab gegangen.

Le Treport selbst ist sehr schön. Die Architektur an der Normandie Küste ist sehr unterschiedlich zu der bislang gewohnten Französischen Architektur. Im Unterdorf von Le Treport angekommen sind wir durch das Hafengebiet von Le Treport über mehrere Brücken in das wohl schönste Französische Dorf / Städtchen, nach Mers-Les-Bains spaziert.

Zu mindestens haben die Franzosen dieses kleine Städtchen, mehrfach zum schönsten Französischen Städtchen gewählt. Als um 1860 die Eisenbahn es von Paris nach Mers-Les-Bains geschafft hatte, haben reiche Pariser Adlige und Bürger in Mers-Les-Bains prachtvolle und auch sehr bunte Sommerresidenzen während der Belle Epoche gebaut. Diese Häuser stehen heute noch, zum Teil wirklich sehr schön restauriert an vorderster Küstenlage und geben einen ganz besonderen Flair diesem Küstenort am Ärmelkanal.

Der Ort ist auch ein bekannter Badeort, allerdings ist es extrem ratsam beim baden die Gezeiten zu beachten. Der Tidenhub ist beträchtlich wie wir im Hafen von Le Treport erkennen konnten. Auch ist es für uns sehr ungewohnt über all die großen (wirklich große) Kieselsteinen von der Strandpromenade bis an den eigentlichen Strand zu gehen. Es erfordert in manchen Bereichen schon Konzentration um nicht zu stolpern. Auch fand ich es sehr ermüdend mehrere hundert Meter auf diesen Kieselsteinen am Meer entlang zu gehen. Aber dafür hat man keinen Sand am Körper kleben oder in der Badehose…

Leo hatte auch seinen Spaß. Viele Franzosen haben ebenfalls Hunde und so konnte er immer wieder einen anderen Hund kennenlernen. Auch war er total happy, weil er am Strand herum tollen konnte. Völlig losgelöst umkreiste er mich mehrmals ganz freudig und sprang (was sie lange Leine hergab) herum. Vielleicht erinnerte er sich an den Ort von wo er herkam und welch tolle Zeit er am Strand von Leonidio als kleiner Welpe verbracht hatte. Es war auf jeden Fall eine große Freude ihn zu beobachten und glücklich zu sehen. Gerne hätten wir in abgeleint. Aber leider ist das hier nicht erlaubt gewesen.

Nach einem kleinen Snack haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Die Flut hatte mittlerweile auch eingesetzt und im Unterdorf von Le Treport war der Wasserstand nun einige Meter höher. Boote welche zuvor auf Schlick lagen, schwammen nun schaukelnd im tiefen Wasser. Schon beeindruckend dieses Auf und Ab des Meeres, so deutlich zu erkennen.

In Le Treport trennten sich unsere Wege. Xiangyang nahm die Kabelbahn, welche Einheimische und Gäste umsonst vom Unterdorf ins Oberdorf, hoch auf die Klippe bringt. Ich entschied mich aus Fitness Gründen wieder für die Treppe. Interessanter Weise war ich deutlich schneller. Ich musste ja nicht anstehen um nach oben zukommen.

Wieder vereint machten wir eine Pause und kurz vor Sonnenuntergang verließen wir wieder unseren Camper. Ich ging mit Leo am Klippenwanderweg entlang zu einem schönen Sonnenuntergangs Spot, während Xiangyang wieder die Kabelbahn nahm um den Sonnenuntergang im Unterdorf zu genießen.

Ich hatte allerdings kaum eine Chance den Sonnenuntergang zu bestaunen, denn Leo schloss schnell Freundschaft mit 2 Französischen Hundegirls. Eine 11 Monate alte Chow Chow Hündin und eine kleine 4 jährige Boxerhund Dame. Die 3 Hunde spielten, schnupperten und balgten die ganze Zeit miteinander. Da wir die Leinen wegen den anderen Sonnenuntergangsanbetern nicht abmachen konnten war volle Konzentration von uns Hundebesitzern gefordert um keinen gordischen Knoten zu bilden.

Nach dem Sonnenuntergang verabschiedeten wir uns alle und jeder ging dahin wo er herkam. Leo und ich zurück zum Camper. Xiangyang kam auch schon bald und so ging ein toller Tag dann entspannt zu Ende…..

Tag 3/ Mittwoch 23 Oktober:

Von Nancy über Reims nach Epagny

Nachdem der letzte Tag in Nancy mit sehr viel laufen verbunden war, haben wir vor Anstrengung gut geschlafen und das obwohl der Womo Stellplatz direkt an einer großen Straße liegt.

Nach einem Müsli Frühstück sind wir in Richtung Reims aufgebrochen. Reims sollte unser Übernachtungsziel sein. Dort wollten wir die Kathedrale von Reims anschauen. Auch sie zählt zu den UNESCO Weltkulturerben. Sie ist sehr ähnlich wie die Kathedrale Notre Dame in Paris gebaut worden. In Reims angekommen parkten wir auf dem städtischen Gratis Wohnmobil Stellplatz, welcher direkt neben dem Fußball Stadium und einem perfekt angelegtem Park liegt.

Nachdem wir Leo in dem Park genügend Auslauf gewährt hatten, bin ich alleine zur Kathedrale gegangen. Xiangyang und Leo hatten keine Lust mehr zu laufen, sie waren immer noch vom Vortag geschafft und daher entschieden sie sich für einen Mittagsschlaf.

Ich war von der Kathedrale stark beeindruckt. Weniger von Ihrem inneren Goldglanz, welcher tatsächlich überschaubar gering ist, sondern von Ihrer schieren Größe und inneren Höhe. Einfach riesig. Wie mir gesagt wurde größer als der Kölner Dom. Auch sind die farbigen Fenster im Sonnenlicht unglaublich schön und sie werfen ein tolles Licht in das Innere der Kathedrale.

Nach der Besichtigung der Kathedrale und meinem Rückspaziergang zum Wohnmobil entschieden wir uns weiter zu fahren. Der Stellplatz in Reims liegt direkt an einer sehr stark befahrenen Stadtautobahn. Das wollten wir uns nun wirklich nicht für eine angenehme Nachtruhe antun.

Der weitere Weg über weitere 80 km führte uns in das Dörfchen Epagny. Dort fuhren wir über einen Feldweg auf eine leichte Anhöhe inmitten der bereits abgeernteten Felder und kamen gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. Wir waren hier ganz alleine und nur der Wind säuselte leise um unser Wohnmobil. Es war eine überwältigende Stille und Schönheit. Wie freuten uns wieder einmal im Nirgendwo zu stehen und eine tolle Nacht zu verbringen.

Es dauerte auch an diesem Abend nicht sehr lange bis wir alle wieder schliefen.

Fotos: Brücke über einen Kanal ohne Namen, Bilder der Kathedrale von Reims und an unserem Übernachtungsplatz irgendwo auf den Feldern bei Epagny

Tag 2/ Dienstag 22 Oktober:

Von Walscheid nach Nancy

Wunderbar war die Nachtruhe, herrlich ruhig und gut ausgeruht sind wir aufgestanden. Nach dem Morgengassi und einem leckeren Frühstück sind wir ganz gemütlich aufgebrochen und in Richtung Nancy gefahren.

In Nancy hatten wir Glück und auf dem Städtischen Wohnmobilstellplatz, welcher direkt im Zentrum an einem Kanal liegt, haben wir noch einen Stellplatz bekommen. Der kostet zwar 19,20€, aber wenn man es in Parkgebühren für 24 Stunden in City Zentrum Lage umrechnet, geht es in Ordnung. Zumal man einen relativ großen Stellplatz bekommt. Von diesem Stellplatz aus ist man zu Fuß sehr schnell bei den ganzen Sehenswürdigkeiten.

Am Stellplatz kann wer Strom braucht auch gegen einen Aufschlag Strom angeschlossen werden. Dusche ist ebenfalls gegen einen kleinen Aufpreis möglich. Im Preis selbst ist Toilette und Chemietoilette leeren inklusive. Der Wohnmobilstellplatz ist relativ klein, nur ca. 20 Fahrzeuge können untergebracht werden.

Nancy ist zu mindestens im Zentrum eine sehr schöne alte Stadt. Im Zentrum liegen 2 große Kirchen der Stanislaus Platz welcher zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, sowie eine Anzahl von Museen. Wir haben dieses Zentrum bei Tag und bei Nacht besucht und uns an dem Reichtum der Bauten aus vergangenen Tagen gefreut. Bei Nacht sieht es dann wieder ganz anders aus, so dass wir mit schönen Erinnerungen am Abend zu unserem Camper zurückgegangen sind und wenig später erneut müde eingeschlafen sind.

Fotos des Tages: Wohnmobilstellplatz in Nancy Zentrum am Kanal sowie Eindrücke unseres Besuchs.

Tag 1/ Montag 21 Oktober:

Gegen 10 Uhr sind wir von zu Hause losgefahren. Unser erster Stopp war allerdings bereits nach ca. 500 Metern. Da die Tierhandlung in Denkendorf schließt gab es Ausverkaufsangebote. Xiangyang hat daher darauf bestanden dies auszunutzen.

Für Leo gab es eine gelbe Regenjacke und ein neues Spielzeug, so dass es ihm im Auto während der Fahrt nicht zu langweilig wird.

Danach führte uns der Weg nach Deizisau zum Fressnapf. In diesem Tierladen haben wir noch einen Tracker für Leo gekauft. Falls er doch einmal abdüst, können wir ihn nun zu mindestens wieder orten. Auf diese Idee sind wir am Wochenende vor der Abfahrt gekommen, da Leo jetzt in der Pubertät ist, (besonders gut hört) und zudem ja auch noch ein Jagdhund ist. Sicher ist sicher. Nach einem Funktionscheck ging es dann endlich richtig los.

Die Fahrt führte uns zu Beginn über die A8 nach Karlsruhe, dann ging es ein Stück weiter über die Linksrheinische Autobahn Richtung Straßburg. Ab dort sollte es jetzt nur noch über Landstraßen in Richtung der Bretagne gehen. Jedoch befanden wir uns urplötzlich auf einer nagelneuen Autobahn in Richtung Paris oder so. Mein Navi hatte diese Strecke nicht auf dem Plan und so waren wir wieder mal überraschend 6.20€ für eine unnötige Autobahnstrecke los. Nachdem wir bei nächster Gelegenheit die Autobahn verlassen hatten ging es über kleine Landstraßen durch das Elsass in Richtung Walscheid. In Walscheid wollten wir am See übernachten.

Die Fahrt führte uns durch eine herrlich bunte Herbstlandschaft und durch einige hübsche kleine altmodische Weindörfer. Das Wetter war schön, es war wenig Verkehr und so konnten wir entspannt die Landschaft und die Reise genießen. Ein längeres Teilstück führte durch eine sehr bewaldete Gegend. Überall sah Xiangyang Pilze am Straßenrand. Sicherlich waren diese Wälder ein Traum für Pilzsammler. Ich jedoch musste hier konzentriert fahren da diese Strecke doch sehr kurvenreich und eng war.

Gegen 16 Uhr kamen wir dann in Walscheid an. Der sehr schöne ebene Wohnmobilstellplatz (für 6 Wohnmobile) mit unterschiedlichen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten liegt idyllisch an einem kleinen See und ist dazu noch umsonst. Wieder einmal mehr zeugt uns Frankreich seine Freundlichkeit für Wohnmobilreisende.

Xiangyang machte dann mit Leo einen ersten Erkundungsspaziergang während ich mich zu Fuß zur Bäckerei des Ortes aufmachte. In der Bäckerei war es dann ganz witzig. Ich lauschte den vor mir an der Theke stehenden Kunden und der Verkäuferin und war über das gesprochene Französisch erstaunt. Es war zwar Französisch aber beinhaltete immer wieder Deutsche Wörter. Als ich dann an der Reihe war fragte ich ob Sie auch Deutsch sprechen. Da dies bejaht wurde war der Einkauf easy. Mir wurde erklärt dies sei Elsässisch bzw. eine lokale Sprache. Nebenbei erfuhr ich noch einiges Wissenswertes über den Ort und die Umgebung.

Zurück am Wohnwagen haben wir dann das leckere frischgebackene Brot probiert. Danach durfte Leo mit mir noch zwei Runden um den See laufen. Anschließend waren Leo und ich hundemüde. Xiangyang noch nicht. Somit war der Abend dann auch nicht mehr zu lange.

Fotos: Leo gewöhnt sich wieder ans Reisen, Stellplatz in Walscheid und Herbstimpressionen